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Vernetzung |

KHK-Patient:innen: Wenn der Bot das Training steuert

Das EU-geförderte TIMELY-Projekt will das Telemonitoring bei koronarer Herzkrankheit auf eine neue Stufe heben. Algorithmen und Bots ergänzen die Messungen.

Im TIMELY-Projekt, einem neuen, im Rahmen der EU-Förderinitiative HORIZON 2020 geförderten Telemedizinprojekt, wird eine digitale Plattform für KHK-Patient:innen evaluiert, die insbesondere die Sekundärprävention bei KHK nach Aufenthalten im Krankenhaus bzw. in der Rehaklinik verbessern soll. Das Projekt wird geleitet von Prof. Dr. med. Frank Mooren und PD. Dr. Boris Schmitz vom Lehrstuhl für Rehabilitationswissenschaften der Universität Witten Herdecke. An Industriepartner sind u.a. Capemed, Biotronik und IEM beteiligt.

 

Im Rahmen von TIMELY kommen zahlreiche Sensoren zum Einsatz, darunter einer 5 x 5 cm großes Pflaster, das ein längerfristiges, kontinuierliches EKG-Monitoring ermöglicht. Blutdruck und Blutzucker werden gemessen, und da es sich um rehabilitative Patient:innen handelt, kommen auch Fitnessarmbänder zum Einsatz. Alle Daten laufen auf der Plattform zusammen, wo sie dann ausgewertet werden, einerseits klassisch-medizinisch, wie für ein Telemonitoring-Zentrum üblich, andererseits automatisiert, was vor allem für Fitness- und Trainingsdaten relevant wird.

 

TIMELY enthält nämlich neben der reinen Überwachung verhaltens- bzw. sporttherapeutische Module, die individuell angepasst werden können. Dabei kommen unter anderem Chat-Bots zum Einsatz, die mit Maschinenlernalgorithmen hinterlegt sind und die als eine Art virtuelle Patientenassistenten fungieren. Es geht also weniger um eine reine Überwachung als um ein systematisches, ambulantes Management von Erkrankung und präventiven Maßnahmen. Dass frühzeitige Erkennung und individuelles Management von Risiken letztlich das KHK-Outcome verbessern, ist die Kernhypothese der TIMELY-Studie, die ein wichtiger Teil des Projekts ist, das mit 5,74 Millionen Euro gefördert wird.

 

Weitere Informationen: http://timely-project.eu/Home/