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Medizin |

Lebensrettende Kontrolle bei Risikopatienten: DGTelemed veröffentlicht Positionspapier zu Telemonitoring

Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DGTelemed) hat am 24. Juni 2021 auf dem von ihr veranstalteten NRW-Kongress Telemedizin ein neues Positionspapier vorgestellt. Unter dem MottoTelemonitoring: die Chance zur digital gestützten Verlaufskontrolle von Risikopatienten formuliert die DGTelemed Positionen und Erwartungen an eine zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung, die nach dem Prinzip „vom reaktiven Handeln hin zum proaktiven Behandeln“ den Patientinnen und Patienten zu Gute kommt.

Telemonitoring erleichtert durch die hochfrequente und systematische Art der Betreuung der Patientinnen und Patienten den rechtzeitigen therapeutischen Eingriff durch die behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Durch das kontinuierliche Monitoring kann die Zahl der persönlichen Arzt-Patienten-Kontakte auf ein medizinisch sinnvolles Mindestmaß reduziert werden – und das auch ohne, dass der Patient/die Patientin selbstständig aktiv werden muss.

 

„Telemonitoring muss Bestandteil einer modernen Patientenversorgung werden. Besonders im Fall von Patienten mit chronischen Erkrankungen, bei denen sich Gesundheitswerte immer wieder rapide verschlechtern können, kann die kontinuierliche Erfassung physiologischer Parameter frühzeitig Warnhinweise geben und der behandelnde Arzt direkt Maßnahmen ergreifen. Deshalb ist es notwendig, den Einsatz von Telemonitoring auf alle relevanten Behandlungsbereiche auszuweiten“, erklärt Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, DGTelemed-Vorstandsvorsitzender, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und Direktor der Klinik für Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen.

 

Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es auch der Auflösung bestehender Sektorengrenzen hin zum intersektoralen Handeln und Behandeln. „Erst dann, wenn im Bedarfsfall relevante Gesundheitsdaten allen beteiligten Leistungserbringern zur Verfügung stehen und aufgrund dieser Basis Behandlungsschritte intersektoral koordiniert und abgestimmt werden können, haben wir einen effizienten Mehrwert für die Patientinnen und Patienten erreicht“, betont Günter van Aalst, stv. DGTelemed-Vorstandsvorsitzender. Besonders im Rahmen der Krankenhausversorgung kann der intersektorale Austausch für die spezifische Nachsorge komplexer Krankheitsbilder ein Zugewinn sein.

 

Das Positionspapier stellt daher die folgenden vier Forderungen auf:

  1.  Ausweitung der Einsatzgebiete des Telemonitorings auf weitere Indikationen (z. B. COPD, Diabetes mellitus)

  2. Unterstützung intersektoraler Angebote: gemeinsamer Austausch behandlungsrelevanter Daten sowie intersektorale Koordination der Versorgung

  3. Vereinfachung und Beschleunigung des Zulassungsverfahrens nach dem Vorbild des Fast-Track-Verfahrens der DiGA

  4. Schaffung sachgerechter und fairer Vergütungsbedingungen unabhängig von sektoralen Budgets

 

Das aktuelle Positionspapier sowie weitere Publikationen der DGTelemed finden Sie hier:

https://dgtelemed.de/de/telemedizin/publikationen/

 

Quelle: DGTelemed