Die neue Regierung ist noch in der Mache, doch die Übergangsexekutive gibt schon mal die Richtung vor. Beim BMC-Kongress in Berlin skizzierte das Bundesgesundheitsministerium sein Programm.
Das begonnene muss fortgesetzt werden“, war das Credo von Staatssekretär Lutz Stroppe, und er diagnostizierte mit dem anlaufenden Rollout der Telematikinfrastruktur einen „wesentlichen Schritt voran“. Was jetzt ansteht, ist für Stroppe klar: Die Notfalldaten müssen auf die eGK, die elektronische Patientenakte muss her. Und es braucht wohl auch ein E-Health-Gesetz 2.0, das freilich, siehe Regierungsbildung, noch ein wenig auf sich warten lassen dürfte.
Deutlicher als andere betonte Stroppe beim Jahreskongress des Bundesverbands Managed Care (BMC), dass Daten der elektronischen Patientenakten auch für die Gesundheitsforschung genutzt werden sollten. Konkreter wurde er in diesem Punkt allerdings nicht. Anders bei der App-Zertifizierung. Hier finanziert das BMG derzeit beim Fraunhofer FOKUS ein Projekt, in dem ein umfassender Kriterienkatalog für Gesundheits-Apps entwickelt wird, der Orientierung für Hersteller, aber auch zum Beispiel Fachgesellschaften schaffen soll.
Gefördert werden derzeit auch vier datenethische Forschungsprojekte, die einige Apsekte vertiefen sollen, die auch im Gutachten „Big Data und Gesundheit“ des Deutschen Ethikrats angeschintten wurden. Peter Dabrock und Steffen Augsberg kümmern sich um die Datensouveränität in klinischen Big-Data-Regimes, Christiane Woopen und Indra Spieker entwickeln ein Mehrebenenmodell für Ethical Governance, Stefan Selke geht es um digitale Vulnerabilität und Risiken der Selbstvermessung und Eckhard Nagel und Georg Marckmann legen, Stichwort Medizin 4.0 das „ethische Fundament der Digitalisierung im Gesundheitswesen.“
Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM