So lange wie möglich selbstbestimmt in der eigenen Wohnung leben und wenn doch etwas passiert, sich in professionellen Händen zu wissen? Wie dieser Wunsch in die Praxis umgesetzt werden kann, stellte das interdisziplinäre Projektteam der Krankenkassen BKK VBU, DAK-Gesundheit und BAHN-BKK sowie der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, SOPHIA Berlin GmbH, PHILIPS GmbH Market DACH und Charité-Universitätsmedizin Berlin auf der heutigen Pressekonferenz vor.
„Aktuell ist das Thema Pflegenotstand in aller Munde und das Projekt ‚Virtuell betreutes Wohnen‘ kann dazu beitragen, Pflegepersonal dort einzusetzen, wo es tatsächlich gebraucht wird. Das ist gute Digitalisierung und wir sind stolz darauf, in diesem Projekt mitwirken zu können,“ erklärt Andrea Galle, Vorständin der BKK VBU, die als Krankenkasse bei dem Projekt die Konsortialführung übernommen hat.
Innovative Technologien wie z. B. AAL-Sensoren (Ambient Assisted Living = Altersgerechte Assistenzsysteme) registrieren kritische Veränderungen im alltäglichen Bewegungsmuster der Senioren, die als Warnzeichen an geschulte Quartiersassistenten des sozialen Dienstleisters SOPHIA Berlin weitergegeben werden. Im persönlichen Kontakt können so frühzeitig präventive Maßnahmen ergriffen und bedarfsgerecht ärztliche und pflegerische Leistungen koordiniert werden. Ergänzend werden die Haushalte der teilnehmenden Senioren über ein Hausnotrufsystem mit automatischer Sturzerkennung ausgestattet. Im Gegensatz zu vielen bereits eingesetzten Technologien lassen sich alle technischen Komponenten des Projekts „Virtuell betreutes Wohnen“ unkompliziert und ohne bauliche Maßnahmen in den eigenen Wohnungen der Senioren anbringen.
Verlaufen das Modellprojekt und die wissenschaftliche Evaluation erfolgreich, könnte „Virtuell betreutes Wohnen“ künftig als Leistung aller gesetzlichen Krankenkassen dazu beitragen, Pflegende zu entlasten, Notfälle zu reduzieren und die eigene Häuslichkeit von Senioren länger aufrechtzuerhalten.
Quelle: BKK VBU