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Medizin |

Neu: Kardiales Telemedizin-Zentrum (DGK) Bad Oeynhausen

Das Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, erfüllt als eine von bisher nur drei Einrichtungen bundesweit sämtliche Kriterien der Fachgesellschaft und ist damit jetzt offiziell Jetzt offiziell als Telemedizin-Zentrum (DGK) zertifiziert.

Team IFAT: (v.l.) Waldemar Winter, Katrin Holthusen, Kira Hasenohr, Annegret Meier-Nülle, Otto Wagner, Sabine Squarra, Iris Schellhase, Dr. Denise Guckel, Mustapha El Hamriti, Dr. Daniel Dumitrescu, Manuela Steinberg, Sabine Schöttker, Caroline Zwiefka; Foto: Tobias Pieper / HDZ NRW

Als erstes, ausschließlich kardiologisch geführtes telemedizinisches Institut hat das IFAT bereits vor zwanzig Jahren am HDZ NRW seinen Betrieb aufgenommen. Das damals innovativ formulierte Ziel wird heute nahezu flächendeckend umgesetzt: Veränderungen bei der Herzleistung sollen durch engmaschiges, zu Hause durchgeführtes Monitoring frühzeitig erkannt und behandelt werden, um Folgeerkrankungen vorzubeugen und stationäre Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, die Lebensqualität zu verbessern und Kosten im Gesundheitswesen zu senken.

Seit Januar 2022 ist die telemedizinische Versorgung als vertragsärztliche Leistung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) abgebildet und steht damit allen Betroffenen zur Verfügung. Behandelnde Hausarzt- oder Facharztpraxen können auf den Service eines zertifizierten Telemedizin-Zentrums (TMZ) zugreifen, ohne besondere Voraussetzungen erfüllen zu müssen.

„Um unsererseits als kardiales TMZ die fachlichen Anforderungen für das Telemonitoring bei Herzpatienten zu erfüllen, müssen die Ärztinnen und Ärzte die Facharztbezeichnung „Innere Medizin und Kardiologie“ führen und eine Genehmigung zur Durchführung von Rhythmusimplantat-Kontrollen nachweisen“, erläutert Prof. Dr. Philipp Sommer, Direktor der Klinik für Elektrophysiologie und Rhythmologie am HDZ NRW, der das IFAT gemeinsam mit Prof. Dr. Volker Rudolph (Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie) leitet und das Positionspapier zur Zertifizierung kardialer Telemedizin-Zentren (TMZ) gemeinsam mit weiteren Experten der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) erarbeitet hat.

Die Qualitätssicherungsvereinbarung der Fachgesellschaft regelt unter anderem auch die technischen Voraussetzungen und den Datenschutz für die eingesetzten Produkte und Geräte, die eine tägliche, vollständige Datenübertragung, einen Datenabruf sowie eine automatisierte patientenindividuelle Analyse sowie Warnmeldungen ermöglichen müssen.

Das IFAT versorgt Patientinnen und Patienten in verschiedenen telemedizinischen Programmen in 24-Stunden-Bereitschaft mit Gewichts- und Blutdruckkontrollen bei einer chronischen Herzinsuffizienz (HerzConnect®-Programm) und in Fernüberwachung implantierter kardialer Aggregate (ICD, CRT-P, CRT-D). Auch die Kontrolle der Gerinnungshemmung mittels häuslicher INR-Messung gehört zum Leistungsumfang des IFAT. Außerdem können Patientinnen und Patienten mit Herzrhythmusstörungen jederzeit ein EKG zur ärztlichen Expertise übermitteln (RyhthmusConnect®-Programm).

Die Daten werden via Tablet oder Smartphone an eine elektronische Patientenakte im IFAT geschickt. Dort werden sie von einer medizinischen Fachkraft vorausgewertet und von einem verantwortlichen Kardiologen beurteilt. Als telemedizinisches Zentrum informiert das IFAT in Abstimmung mit den Betroffenen auch die behandelnden Haus- und Fachärzte, damit Therapiemaßnahmen angepasst werden können.

Neben der jüngst erhaltenen Anerkennung als kardiales Telemedizin-Zentrum stellt sich das Managementsystem des IFAT bereits seit vielen Jahren regelmäßig erfolgreich den Qualitätsprüfungen nach DIN ISO 9001:2015 (DQS).



Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, mit 35.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa. Das interdisziplinäre Herzinsuffizienzzentrum des HDZ NRW ist ausgewiesen als überregionales, über die Fachgesellschaften zertifiziertes Zentrum (HFU). Hier werden jährlich 6.500 Patientinnen und Patienten mit einer Pumpschwäche des Herzens stationär behandelt. Mit 104 Intensivpflegebetten (Krankenhausplan NRW) hält das Gesamtklinikum HDZ NRW eine der größten Intensivbettenkapazitäten für die Fachbereiche Herzchirurgie und Kardiologie bereit. Mit 96 Herztransplantationen in 2022 ist das HDZ NRW das bundesweit größte Herztransplantationszentrum. Weitere Schwerpunkte des Herzzentrums liegen in der Behandlung des gesamten Spektrums angeborener und erworbener Herzerkrankungen einschließlich der Therapie von Herzrhythmusstörungen sowie künstlicher Herzunterstützungssysteme und Kunstherzen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.

Das Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) wurde 2003 am Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, gegründet. Unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Volker Rudolph und Prof. Dr. Philipp Sommer bietet es innovative telemedizinische Programme für Patienten mit unterschiedlichen Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen an. Einen Schwerpunkt bildet die telemedizinische Betreuung von Herzinsuffizienzpatienten.
www.ifat-telemedizin.de

Weitere Informationen:

http://www.hdz-nrw.de

 

Quelle: HDZ NRW