In einer allerdings noch sehr vagen Pressemeldung haben der SpiFa gemeinsam mit DocMorris bekannt gegeben, dass die Arbeit an einer gemeinsamen E-Rezept-Plattform im Jahr 2020 starten soll. Operativ umgesetzt werden soll das Projekt sie auf Ärzteseite von der Unternehmensgruppe Sanakey, die dem Spitzenverband gehört und deren Geschäftsführer Lars Lindemann ist, gleichzeitig Hauptgeschäftsführer des SpiFa.
Lindemann erwartet sich von der Kooperation mit DocMorris innovative Ansätze in Sachen Arzneimittelinformation und -distribution: „Ärzte und Apotheker werden vor Ort besser zusammenarbeiten können. Das nützt nicht nur ihnen, sondern auch den Patienten.“ Wichtig sei dabei, auch IT und künstliche Intelligenz vernünftig einzusetzen, um in der Versorgung zu Verbesserungen zu kommen.
Seitens DocMorris erläutert Olaf Heinrich, CEO, den Plattformgedanken des gemeinsamen Projekts: „Die Digitalisierung des Gesundheitssystems erfordert eine Abkehr vom Silo-Denken und die Umsetzung eines Plattformgedankens, der Leistungserbringer, Kostenträger und Patienten verbindet. Unsere Kooperation zeigt, dass Ärzte und Apotheken gemeinsam mit den Krankenkassen bereits viel erreichen können. Dank unserer erprobten E-Rezept-Technologie können alle Marktbeteiligten bereits vor der offiziellen Einführung des E-Rezepts von den Vorteilen profitieren.“
Bei den Apothekern kommt das alles nicht so gut an. Die Deutsche Apotheker Zeitung erinnert in einem Artikel an einen Satz des ABDA-IT-Chefs Sören Friedrich. Der habe beim DAV-Wirtschaftsforum vor wenigen Wochen vor E-Rezept-Plattformen gewarnt, die nicht von der Apothekerschaft, sondern von kommerziellen Anbietern wie DocMorris gesteuert werden.