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Medizin |

Phototherapie in den eigenen vier Wänden

Ein telemedizinisch begleitetes Heimtherapiesystem, das eine Versorgungslücke bei der Phototherapie schließt – dafür gibts den diesjährigen Innovationspreis Dermatologie.

Bild: © Skinuvita

Der Preis wird durch die Mitglieder des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD) in Kooperation mit der Professor Paul Gerson Unna Akademie verliehen. Jan B. Elsner, Geschäftsführer des Unternehmens Skinuvita, nahm den Preis im Rahmen der Fachtagung „DERM“ am 25. März 2023 in Frankenthal entgegen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von insgesamt 9.000 Euro dotiert. Gesucht werden jedes Jahr innovative Ansätze zur Patientenversorgung, neue dermatologische Diagnose- und Behandlungsansätze, digitale Gesundheitsleistungen und beispielhafte Strategien zum Praxismanagement oder zur Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen.

 

Der Erstplatzierte Skinuvita schließt mit seiner telemedizinisch begleiteten Phototherapie eine Versorgungslücke bei Menschen mit chronischen Hauterkrankungen, denen eine solche Behandlung aufgrund des hohen Zeitaufwandes, fehlender Verfügbarkeit von Geräten vor Ort oder Behandlungskapazitäten, z. B. in ländlichen Gebieten, verwehrt bleibt. Das digitale Therapiesystem ermöglicht die kontinuierliche Betreuung während eines Therapiezyklus und bietet unter anderem Schulungen via App und einen Sicherheitscheck vor Beginn jeder Sitzung.

 

Im Mittelpunkt der mit dem zweiten Platz ausgezeichneten App „DocExakt“ von Dr. Bernd Salzer steht die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen hausärztlicher und dermatologischer Versorgung von Hautkrebs-Verdachtsfällen. Über die App können Hausärztinnen und Hausärzte bis zu vier auffällige Hautveränderungen per Smartphone mit einem Auflichtmikroskopaufsatz erfassen und in Echtzeit für eine Beurteilung an den Dermatologen versenden. Den dritten Platz sicherte sich die KI-gestützte App „LipoCheck“ von Dr. Stefan Rapprich, die die Erkennung und Behandlung bei Lipödem unterstützt. Mittels Fragebögen und zwei Ganzkörperfotos von Patientinnen, die mit einer Datenbank abgeglichen werden, lässt sich die Erkrankung früher erkennen und können Fehldiagnosen verringert werden. 

 

Erstmalig wurde in diesem Jahr der Innovationspreis durch ein Online-Voting der BVDD-Mitglieder selbst, also der Kolleginnen und Kollegen in den Praxen, vergeben, nachdem eine Jury aus insgesamt neun eingereichten Bewerbungen eine Vorauswahl der drei Finalisten getroffen hatte. „Dabei fiel die Auswahl sicherlich niemandem leicht, denn alle drei Projekte überzeugen durch ihre hohe Qualität. Zudem unterstreichen sie wieder einmal die Innovationskraft unserer Fachgruppe insbesondere bei digitalen Angeboten und sorgen für eine Verbesserung bei Diagnose und Therapie weit verbreiteter Hauterkrankungen“, sagt Dr. med. Ralph von Kiedrowski, Präsident des BVDD. Dies gilt nicht nur für die Gewinnerprojekte, sondern für alle Bewerbungen. Matthias Scheller, Vorsitzender der Professor Paul Gerson Unna Akademie e.V., ergänzt: „Egal ob für chronische Hauterkrankungen, Hautkrebs oder Lipödeme – die Bandbreite der Gewinnerprojekte zeigt wieder einmal, wie vielseitig und ideenreich die Dermatologie aufgestellt ist und macht uns umso neugieriger auf die Projekte, die vielleicht schon kommendes Jahr zur Wahl stehen.“

 

Text basiert auf einer Pressemeldung des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD)