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Vernetzung |

Swiss eHealth-Barometer 2020: Stockende Vernetzung und wachsende Zurückhaltung in der Bevölkerung

Die digitale Vernetzung von Schweizer Gesundheitsfachpersonen stockt, und vor dem Hintergrund weltweiter Skandale im Bereich des Datenschutzes wächst die Zurückhaltung in der Bevölkerung bezüglich der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Ein elektronisches Patientendossier (EPD) möchte eine Mehrheit der befragten Bevölkerung dennoch eröffnen. Die bevorstehende gesetzliche Verpflichtung von Spitälern (2020) und Pflegeheimen (2022), elektronische Patientendossiers anzubieten, befördert die Digitalisierung in den Gesundheitseinrichtungen. Die stationären Einrichtungen könnten daher als Wegbereiter für die digitale Vernetzung aller Gesundheitsfachpersonen dienen.

Die Indizes zur internen und externen Vernetzung, welche auf Angaben zur Nutzung verschiedener digitaler Austauschlösungen und Angebote basieren, verharren seit 2018 auf gleichbleibendem Niveau. Die Einführung des elektronischen Patientendossiers kann dieser Entwicklung entgegenwirken. Ab Mitte April des Jahres 2020 müssen Spitäler das elektronische Patientendossier schrittweise anbieten. Gerade Spitäler sind dem elektronischen Patientendossier gegenüber besonders positiv gestimmt. Zwar sind trotz baldiger Einführung des elektronischen Patientendossiers noch nicht alle Spitäler an eine (Stamm-)Gemeinschaft angeschlossen (83%). Dennoch können die Spitäler, welche von allen Gesundheitseinrichtungen am häufigsten eine eHealth-Strategie besitzen (81%), und eine Vorreiterstellung in Sachen Digitalisierung einnehmen, als wichtiger Wegbereiter der digitalen Vernetzung für andere Gesundheitseinrichtungen angesehen werden. Letztere können von den Daten der Spitäler profitieren und die eigene digitale Vernetzung vorantreiben.

 

Die Zurückhaltung in der Bevölkerung hat gegenüber der Digitalisierung im Gesundheitswesen zugenommen. Die Bereitschaft, Gesundheitsdaten elektronisch zu speichern, hat im Jahresvergleich abgenommen (57% sind damit eher bis sehr einverstanden; -9%-Punkte gegenüber 2019). Gleichzeitig hat der Anteil jener, die (noch) nicht sicher sind, ob sie damit einverstanden sind, zugenommen. Erstmals seit Befragungsbeginn 2013 erklärt sich nur eine Minderheit mit dem Austausch ihrer Gesundheitsdaten unter Behandelnden grundsätzlich einverstanden (47%). Dennoch unterstützt eine relative Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor die Einführung des elektronischen Patientendossiers und kann sich auch die eigene Verwendung eines solchen elektronischen Patientendossiers vorstellen (36%). In erster Linie möchten die Befragten bei ihren Hausärzt*innen ein Dossier eröffnen. Andere Anbieter, insbesondere die Apotheker*innen kämen dafür aber auch in Frage. Gerade vor dem Hintergrund der Einführung des elektronischen Patientendossiers erscheint es wichtig, dass die Bevölkerung eingehend über dessen Ausgestaltung, Ziele und Nutzen aufgeklärt wird.

 

Weitere Informationen unter

e-healthforum.ch/studienergebnisse-2020/