Sachsen-Anhalt muss den Breitbandausbau schneller als bislang vorantreiben und damit die Grundlage schaffen, um das Thema Digitalisierung im Bereich Gesundheitsversorgung offensiver anzugehen. Das forderte die Techniker Krankenkasse (TK) am Mittwoch in Magdeburg. Derzeit verfügt laut aktuellem Breitbandatlas des TÜV Rheinland noch nicht einmal jeder zweite Haushalt im Bundesland über einen leistungsfähigen Internetzugang.
"Sachsen-Anhalt ist damit das Schlusslicht aller Länder", bemängelte Jens Hennicke, Leiter der Landesvertretung Sachsen-Anhalt der Techniker Krankenkasse und unterstrich: "Das Land darf nicht den Anschluss verpassen, wenn es darum geht, neue telemedizinische Anwendungen wie die seit Anfang April zum Leistungskatalog der GKV zählende Videosprechstunde zu erproben und die digitale Kommunikation im Gesundheitswesen zu etablieren."
Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung stehen derzeit im Focus mehrerer Workshops, die das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung im Auftrag der Landesregierung durchführt. Damit sollen die im Rahmen der digitalen Agenda festgelegten Schwerpunktbereiche für Sachsen-Anhalt konkretisiert werden. Aus Sicht der TK ist es begrüßenswert, dass das Land die thematische Diskussion so auf eine breite Basis stellt.
Allerdings wäre es nach Auffassung der Kasse wünschenswert gewesen, das Thema Gesundheit nicht als eines von mehreren Aspekten im Rahmen eines Workshops "Digitale Daseinsvorsorge und Nachhaltigkeit" abzuhandeln. Hennicke: "Gerade angesichts der Herausforderungen demografischer Veränderungen täte die Landesregierung gut daran, die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung nicht als Randthema zu betrachten, sondern es als eigenständiges Thema mit einem entsprechenden Workshop zu würdigen und zukunftsfähige Strategien zu erarbeiten."
Wie die Gesundheitsversorgung in Sachsen-Anhalt von der fortschreitenden Digitalisierung profitieren kann, hat die TK in einem Positionspapier zusammengefasst.
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Quelle: TK Sachsen-Anhalt