„Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen uns, dass wir mit dem Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg den richtigen Nerv getroffen haben“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Mittwoch (22. Juni 2022) in Stuttgart anlässlich der Veröffentlichung einer Umfrage zum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg. „Im Rahmen des Forums treiben wir die Themen voran, die den Bürgerinnen und Bürgern und den Fachkräften wichtig sind: der breite Zugang zu Spitzenmedizin und der Erhalt der hohen Qualität in der Versorgung, die bestmögliche Vernetzung aller Akteurinnen und Akteure am Standort und gute Rahmenbedingungen, um das Potential der Digitalisierung für den medizinischen Fortschritt und Innovationen auch voll auszuschöpfen.“ Die große Mehrheit der Bevölkerung stünde etwa der Nutzung von digitalen Angeboten sehr aufgeschlossen gegenüber, so Ministerpräsident Kretschmann. „Für die Fachleute sind Bürokratieabbau, die Digitalisierung und die Vernetzung von Daten die Schlüsselherausforderungen. Eine bessere Nutzung von Gesundheitsdaten bringt die Landesregierung mit einer im März 2022 beschlossenen Roadmap Gesundheitsdatennutzung nun voran.“
Die repräsentative Befragung von mehr als 1.100 Bürgerinnen und Bürgern sowie Fachkräften des Gesundheitsbereichs aus Baden-Württemberg zeigt auch eine große Offenheit für eine Digitalisierung im Gesundheitswesen. 87 Prozent der Befragten gaben an, zukünftig digitale Angebote nutzen zu wollen. Anwendungen wie das e-Rezept und die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung stoßen auf große Akzeptanz bei der Bevölkerung: 73 Prozent der Befragten gaben an, zukünftig das E-Rezept nutzen zu wollen. Zwei Drittel der Bevölkerung schätzen den hiesigen Gesundheitsstandort als innovationsstark ein. Die künftige Verfügbarkeit von medizinischen Fachkräften wird als große Herausforderung gesehen.
Die Befragten haben in der Umfrage auch eine Einschätzung zu Stärken und Herausforderungen am Gesundheitsstandort abgegeben: Demnach sehen sie Baden-Württemberg als sehr gut aufgestellt im internationalen und nationalen Vergleich. Als größte Stärke werden hierbei die hohe Qualität der Versorgung und die hohe Fachkompetenz in der Spitzenmedizin gesehen. Einig war sich die Mehrheit der Befragten, dass das Thema Ausbildung und Gewinnung von Fachkräften am Gesundheitsstandort ganz oben auf der politischen Agenda stehen sollte.
Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut com.X im Rahmen des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg durchgeführt. Die Ergebnisse dienen der Landesregierung auch als Stimmungsbarometer im Gesundheitsbereich im Land und als Beitrag zur weiteren strategischen Entwicklung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg.
Weitere Stimmen zu den Umfrageergebnissen:
Gesundheitsmister Manfred Lucha: „Wir wollen die Gesundheitsfachkräfte für die Digitalisierung in Gesundheit und Pflege fit machen. Digitale Angebote stärken den Gesundheitsstandort Baden-Württemberg und können zur Entlastung des medizinischen Personals beitragen. Durch den gezielten, datenschutzkonformen Einsatz von künstlicher Intelligenz können ärztliche Diagnosen unterstützt und mögliche Behandlungsoptionen besser eingeschätzt werden. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen erfolgt dabei immer zum Wohl der Patientinnen und Patienten. Eine große Mehrheit der Bevölkerung möchte außerdem ein digitalisiertes Gesundheitswesen. Viele Anwendungen – wie Videosprechstunden und sogenannte Apps auf Rezept – können bereits genutzt werden, sollten von Patientinnen und Patienten aber auch aktiv eingefordert werden.“
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, den Gesundheits- und Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg weiter zu stärken und seine Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft zu sichern. Wichtig bleibt die gezielte Förderung von anwendungsnahen Leuchtturmprojekten, insbesondere im Bereich der Digitalisierung und der personalisierten Medizin. Die Studie bekräftigt meine Überzeugung, dass wir uns weiterhin verstärkt um die Verbesserung der regulatorischen Rahmenbedingungen, den Fachkräftemangel und eine bessere Gesundheitsdatennutzung kümmern müssen, um optimale Bedingungen für unseren Innovations- und Produktionsstandort zu erhalten und auszubauen.“
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: „Am Gesundheitsstandort Baden-Württemberg treffen Erfindergeist, Wirtschaftskraft, eine sehr gute Gesundheitsversorgung und exzellente Wissenschaft zusammen. Gut ausgebildete Fachkräfte in Medizin und Lebenswissenschaften sind dabei zwingende Voraussetzung dafür, auch in Zukunft diese ausgezeichnete Versorgung zu halten und die Diversifikation der Wirtschaft weiter voranzubringen. Deshalb unternehmen wir einen gemeinsamen politischen Kraftakt, um die Attraktivität dieser Berufsfelder noch weiter zu steigern und bekannter zu machen.
Das Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg:
Auf Initiative von Ministerpräsident Winfried Kretschmann wurde 2018 das „Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg“ gegründet, um eine engere Vernetzung der Bereiche Forschung, Gesundheitsversorgung und -wirtschaft zu erreichen und Baden-Württemberg zum führenden Gesundheitsstandort zu entwickeln. Das Forum vereint aktuell mehr als 500 Expertinnen und Experten aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, Krankenkassen, Forschungsinstituten und Universitäten sowie Biotech-, Pharma- und Medizintechnikfirmen aus Baden-Württemberg. In diesem Zusammenhang hat die Landesregierung in zwei Runden mit insgesamt rund 100 Millionen Euro über 60 Projekte gefördert, die den Gesundheitsstandort in allen Bereichen voranbringen.
Quelle: Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg