Definitiv nicht der Fall ist dies, wenn es um die Einführung von KI im Gesundheitswesen geht. Nach den ersten Gehversuchen kleiner Unternehmen starten nun auch Platzhirsche wie NVIDIA großangelegte Programme, um mit KI verschiedene Prozesse im Gesundheitswesen schneller und zuverlässiger zu machen. So gibt es erste Berichte über den Einsatz digitaler KI-Agenten in gemeinsamen Projekten in den USA von NVIDIA und Deloitte. Das Rennen ist nun also wirklich eröffnet.
Allerdings ist der KI-Einsatz im Gesundheitswesen auch in Deutschland schon Realität, und federführend ist dabei unter anderem Corti. Das europäische KI-Unternehmen ist auf das Gesundheitswesen spezialisiert und ist vor kurzer Zeit in Deutschland offiziell gestartet. Es gibt bereits u.a. Krankenhäuser, die über den erfolgreichen Einsatz der KI durch Ärzte, Pfleger, Labormitarbeiter usw. berichten können.
„Der deutsche Gesundheitssektor steht unter enormem Druck: 71 Prozent der Ärzte und Pflegekräfte arbeiten mehr als 48 Stunden pro Woche. Jährlich verlassen bis zu 10.000 Ärzte den Beruf“, erklärt Florian Schwiecker, Chief Partnerships Officer bei Corti. „KI kann dazu beitragen, diesem Problem zu begegnen, indem sie die Belastung des Personals verringert, die Qualität der Dokumentation durch Hinweise und Checklisten verbessert und mehr Zeit für die Patientenversorgung lässt.“
Corti wurde 2016 in Kopenhagen gegründet und hat ein auf das Gesundheitswesen ausgerichtetes Sprachmodell (Large Language Model, LLM) entwickelt, das anhand von über 100 Millionen Patienteninteraktionen trainiert wurde. Die KI von Corti reduziert die Verwaltungsaufgaben bei Konsultationen, Patientenaufnahmen, Visiten und Notfällen um bis zu 80 Prozent, senkt die Fehlerquote in der klinischen Dokumentation um bis zu 40 Prozent und unterstützt bei der medizinischen Kodierung sowie der Abrechnung.
Die Plattform von Corti bietet zwei wichtige Lösungen: Co-Pilot, einen KI-Assistenten für medizinisches Fachpersonal, und Mission Control, ein Management-Tool zur Überwachung der Patientenversorgung und Teamkoordination. Diese Tools werden von Cortis proprietärem LLM angetrieben, das sich als API nahtlos in bestehende Systeme integrieren oder direkt in Anwendungsprodukten nutzen lässt.
Die Notfallambulanz des Eichsfeld Klinikum in Thüringen war eine der ersten, welche die Plattform implementiert hat, und konnte bereits erste positive Ergebnisse erzielen. Dušan Trifunović, Chefarzt und Mitglied des Vorstands am Eichsfeld Klinikum, berichtet über seine Erfahrungen: „Wir haben Anfang des Jahres mit der Nutzung von Corti begonnen und es wurde schnell unverzichtbar. Die Echtzeitverarbeitung ist bemerkenswert – während der Arzt mit dem Patienten spricht, erfasst, organisiert und ordnet der Co-Pilot Informationen den richtigen Bereichen wie Diagnostik und Labor zu. Diese Automatisierung erstellt sofort professionelle Berichte und spart uns enorm viel Zeit bei der Verwaltung. Wir planen, Corti in allen Abteilungen zu integrieren, vom OP bis zur Pflege, und so unseren Teams und dem gesamten Krankenhaus erhebliche Fortschritte zu bringen.“
Quelle: NVIDIA