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Unternehmensnews |

deprexis® im DiGA-Verzeichnis gelistet: GKV erstattet Online-Therapieprogramm bei Depressionen

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat das Online-Therapieprogramm deprexis® geprüft und als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) dauerhaft in das entsprechende DiGA-Verzeichnis aufgenommen: https://diga.bfarm.de/de/verzeichnis

 

Einen positiven Versorgungseffekt konnte deprexis® durch randomisiert kontrollierte Studien nachweisen. Das interaktive und effektive Online-Therapieprogramm wird ab 1. März 2021 verordnungsfähig und durch gesetzliche Krankenkassen (GKV) für Menschen mit unipolarer Depression und/oder depressiver Verstimmung ohne Zuzahlung durch den Patienten erstattet.

 

Patienten können deprexis® entweder von ihrem behandelnden Arzt oder Psychotherapeuten auf Rezept verordnet bekommen oder bei vorliegender Diagnose mit Genehmigung ihrer Krankenkasse erhalten. Hersteller von deprexis® ist die GAIA AG, Hamburg; den Vertrieb verantwortet die Servier Deutschland GmbH, München.

 

"Wir freuen uns sehr über die Aufnahme von deprexis® in das Verzeichnis der Digitalen Gesundheitsanwendungen", sagt Oliver Kirst, Geschäftsleiter der Servier Deutschland GmbH. "Das Online-Therapieprogramm steht damit allen GKV-Versicherten ohneZuzahlung zur Verfügung. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Versorgung von Patienten mit Depressionen in Deutschland zu verbessern. Wir haben bei Servier bereits sehr frühzeitig die Möglichkeiten im Bereich Digital Health für die Gesundheitsversorgung in Deutschland erkannt und patientenfokussierte DiGAs bereits vor einigen Jahren erfolgreich in unsere Geschäftsaktivitäten integriert."

 

"Wir fühlen uns geehrt, dass deprexis® den vollen Erstattungsstatus in Deutschland erhalten hat", sagt Dr. Mario Weiss, Vorstandsvorsitzender der GAIA AG. "Damit steht Patienten, Therapeuten und Krankenkassen das erste nachgewiesen wirksame digitale Produkt in der Depressionstherapie zur Verfügung. Intensive,innovative Forschung und Entwicklung sind die Türöffner für die Patientengesundheit und damit die Grundlage für die Kostenerstattung - davon sind wir bei GAIA überzeugt. Unserem Vertriebspartner Servier wünschen wir viel Erfolg dabei, Ärzte und Psychotherapeuten bei der Identifikation von Patienten zu unterstützen, die maximal von der Wirksamkeit von deprexis® profitieren können."

 

Depressionen: Hoher medizinischer Bedarf

Menschen, die an Depressionen leiden, brauchen schnelle Hilfe. Neben einer medikamentösen Behandlung kann eine fundierte Psychotherapie helfen. Tatsächlich erhalten jedoch nur siebzehn Prozent aller behandlungsbedürftigen Patienten mit einer akuten Depression in Deutschland eine geeignete Psychotherapie [1].

 

Die durchschnittliche Wartezeit bis zum Therapiebeginn beträgt bundesweit durchschnittlich rund fünf Monate, mit zum Teil großen regionalen Unterschieden [2]. Dies ist für einen depressiv Erkrankten ein unvorstellbar langer Leidenszeitraum.

 

deprexis®: Effektiv, flexibel, interaktiv

Eine rasch zugängliche und datenschutzkonforme Hilfe bietet das interaktive Online-Therapieprogramm deprexis®. Das Programm führt einen dynamischen virtuellen Dialog mit dem Anwender, der anhand der Nutzerinformationen individuell angepasst wird.

 

Die antidepressive Wirksamkeit von deprexis® ist in 13 wissenschaftlichen Studien nachgewiesen, an denen mehrere tausend Patienten in Deutschland, der Schweiz und den USA teilgenommen haben [3-15]. Die Stiftung Warentest hat deprexis® im Jahr 2019 mit der Bewertung "empfehlenswert" ausgezeichnet (Ausgabe 7/2019).

 

Das Programm lässt sich als "Weggefährte" im Alltag überall und jederzeit nutzen. Das Ziel von deprexis® ist, den Patienten zu einem besseren Umgang mit depressiven Beschwerden zu aktivieren. Dazu vermittelt das Programm Techniken und Übungen der kognitivenVerhaltenstherapie, zum Beispiel das Aufspüren und Verändern schädlicher Gedankenmuster, Problemlösekompetenzen oder Achtsamkeits- und Entspannungsübungen.

 

Virtuelles therapeutisches Gespräch

Die Alleinstellung von deprexis® ist die Gestaltung als dynamischer virtueller Dialog: Der Nutzer interagiert kontinuierlich mit dem Programm durch die Wahl einer von stets mehreren Antwortmöglichkeiten. Das Programm passt den folgenden Inhalt individuell an die Präferenzen des Nutzers an. Auf diese Weise entsteht ein virtuelles therapeutisches Gespräch [3].

 

Während der dreimonatigen Laufzeit kann der Nutzer das Programm flexibel nutzen und die entsprechenden Empfehlungen und Übungen in den Alltag integrieren. Regelmäßige motivierende E-Mails oder SMS unterstützen ihn dabei.

 

Weitere Informationen unter: https://www.de.deprexis.com

 

Digitale Gesundheitsanwendungen "beyond the pill "

Servier Deutschland hat bereits frühzeitig die Bedeutung der Digitalisierung für das Gesundheitssystem erkannt und patientenfokussierte digitale Gesundheitsanwendungen "beyond the pill" in die Geschäftsaktivitäten integriert. Mit einer eigens etablierten Vertriebsstruktur im Bereich Digital Health ist Servier Deutschland auch für zukünftige Chancen und Möglichkeiten bestens aufgestellt.

 

Seit dem Jahr 2020 vergibt Servier Deutschland mit dem "i-care-Award" zudem eine Auszeichnung für Start-ups, die innovative digitale Gesundheitsanwendungen im Bereich der Pflege anbieten. Der Preis wird jeweils im Rahmen des Deutschen Pflegetags in Berlin vergeben. International hat Servier bereits seit dem Jahr 2016 den globalen Geschäftsbereich "WeHealth Digital Medicine" etabliert.

 

Über Servier

Servier ist ein privates, global agierendes und forschendes Pharmaunternehmen, das gemäß seinem Leitbild die Bedürfnisse von Patienten sowie Innovationen in den Mittelpunkt aller Aktivitäten stellt.Das mit 22.500 Mitarbeitern zweitgrößte Pharmaunternehmen Frankreichs erwirtschaftete im Jahr 2020 Umsatzerlöse in Höhe von rund 4,7 Milliarden Euro in 150 Ländern. Täglich werden 100 Millionen Patienten weltweit versorgt.

 

Das 1954 gegründete Unternehmen vertreibt 50 Original-Medikamente und 1.500 Generika aus den Bereichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, metabolische Erkrankungen, Krebs, Autoimmunerkrankungen und neuro-degenerative Erkrankungen. Als führendes Unternehmen im Bereich Kardiologie ist es das Ziel, Servier auch in der Onkologie/Hämatologie als namhaftes und innovatives Unternehmen zu etablieren.

 

Servier investiert jährlich über 20 Prozent seiner Pharma-Umsatzerlöse in die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente und innovativer Therapien und kooperiert multidisziplinär mit renommierten akademischen und industriellen Partnern.

 

Die deutsche Niederlassung des französischen Traditionsunternehmens mit Hauptsitz in Suresnes bei Paris wurde 1996 in München gegründet. Schwerpunkt: Marketing/Vertrieb von Medikamenten zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Depressionen sowie innovativen digitalen Gesundheitsanwendungen.

 

Servier übernimmt im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens eine hohe gesellschaftliche Verantwortung und unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Forschungs- und Förderpreise, soziale Initiativen und Stiftungen.

http://www.servier.de

 

Über GAIA AG

Die GAIA AG ist weltweit führend in der Entwicklung digitaler Therapiesysteme. Zur Produktpalette gehören über 25 wirksame Lösungen für psychische Erkrankungen, aber auch andere Indikationsbereiche wie z. B. Onkologie, Rheuma, MS und Rückenschmerzen. Dafür wird seit über 20 Jahren wissenschaftliche, technologische und therapeutische Kompetenz unter einem Dach vereint. Ziel ist es, möglichst viele Menschen bei der Wieder-herstellung und Erhaltung psychischer und physischer Gesundheit zu unterstützen und so deren Lebensqualität und Wohlbefinden zu erhöhen.

 

Literatur

[1] Melchior, H., Schulz, H. & Härter, M. (2014). Faktencheck Gesundheit: 6 Regionale Unterschiede in der Diagnostik und Behandlung von Depressionen. Bertelsmann Stiftung: Gütersloh.
http://www.faktencheck-depression.de
; aufgerufen am 19. Februar2021)

[2] Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), 11.4. 2018: "Studie 1 Jahr nach der Reform der Psychotherapie-Richtline: Wartezeiten 2018", Seite 30, aufgerufen am 19. Februar 2021: https://ots.de/P35spP

[3] Meyer B et al. J Med Internet Res 2009; 11(2)

[4] Berger T et al. Cog Behav Ther 2011; 40: 251-266

[5] Moritz S et al. Behav Res Ther 2012; 50: 513-521

[6] Schröder J et al. Epilepsia 2014; 55: 2069-2076

[7] Meyer B et al. Internet Interventions 2015; 2: 48-59

[8] Fischer A et al. Lancet Psychiatry 2015; 2: 217-223

[9] Klein P et al. Psychother Psychosom 2016; 85:218-228

[10] Beevers, C.G., et al. J Consult Clin Psychol, 2017:367-380

[11] Zwerenz, R., et al. Psychother Psychosom, 2017:341-350

[12] Berger T, et al. J Affect Disord; 2018;227:455-62

[13] Gräfe, V. et al. Health Econ Rev. 2020; 10 (1):19

[14] Fuhr K. Psychother Psychosom med Psychol. 2018; 68(6):234-41

[15] Bücker L et al. PLoS One, 2018;13(8)