Künstliche Intelligenzen wie beispielsweise ChatGPT basieren auf Sprachmodellen, sogenannten Large Language Models (LLMs). Um menschliche Sprache zu verstehen, zu analysieren und sinnhaft mit Sprache darauf zu reagieren, benötigen sie umfangreiche Inhalte, mit denen sie trainiert werden. In einem Medical Large Language Model wird das Sprachverständnis mit der Fähigkeit kombiniert, maßgeschneiderte Informationen aus großen fachspezifischen Datenmengen gezielt zu extrahieren. Das führt zu einer deutlich verbesserten Genauigkeit und Relevanz der generierten Inhalte im medizinischen Kontext.
Mit dem „eRef AI Assistant“ stellen Thieme und XUND ein Medical Large Language Model (MedLLM) vor, das ausschließlich auf qualitätsgesicherte medizinische Fachinformationen zugreift.
Datenbasis wächst kontinuierlich
Der Assistant wird aktuell mit den evidenzbasierten Handlungsempfehlungen der Content-Reihe „Referenz“ von Thieme trainiert. Darin sind Krankheitsbilder, Leitsymptome und Methoden so umfassend wie nötig und so konkret wie möglich beschrieben. Dabei sind die Perspektiven aller medizinischen Fachrichtungen berücksichtigt. Seltene Erkrankungen werden ebenso dargestellt wie weit verbreitete Volkskrankheiten. Das ist jedoch nur der Anfang. Der Zugriff des „eRef AI Assistants“ wird nach und nach auf weitere Inhalte in Thiemes Wissensplattform „eRef“ ausgeweitet.
Transparenz für mehr Verlässlichkeit
Der „eRef AI Assistant“ erweitert die Nutzungsmöglichkeiten der „eRef“ um eine intuitive Suchoption, die in Sekundenschnelle maßgeschneiderte Informationen liefert.
Stellen Mediziner*innen dem „eRef AI Assistant“ eine konkrete Frage, generiert dieser aus den zugrundliegenden Inhalten eine individuelle, spezifische Antwort, inklusive Quellenangabe. Vom Quellennachweis ist der direkte Absprung in die Originalinhalte der „eRef“ möglich. „Das ist bei einer AI nicht selbstverständlich. Aus unserer Sicht ist das jedoch unverzichtbar, wenn wir Informationen liefern wollen, die Mediziner*innen dabei unterstützen sollen, gute Entscheidungen zu treffen“, berichtet Sarah Stalke. Die approbierte Ärztin verantwortet als Product Manager die Weiterentwicklung der „eRef“ bei Thieme.
„Sprachmodelle entwickeln sich schnell zu black boxes, bei denen nicht mehr nachvollziehbar ist, aus welchen Quellen sich die generierten Antworten speisen“, erläutert Tamás Petrovics, Co-Founder & CEO von XUND. „Deshalb legen wir besonderen Wert auf die Inhalte, mit denen wir unsere Technologie trainieren und machen die Quellen transparent. Qualität ist für uns nicht nur ein Anspruch, sondern auch eine Verpflichtung, der wir als MDR-zertifizierter Medizinproduktehersteller nachkommen müssen.“
Ausprobieren, nutzen, trainieren
Aktuell steht der „eRef AI Assistant“ Nutzer*innen der „eRef“ in einer BETA-Version zur Verfügung. Dabei nutzt die künstliche Intelligenz derzeit noch nicht alle Inhalte der „eRef“, doch es werden jeden Tag
mehr. Die intensive Nutzung trägt unmittelbar zum Training und Fortschritt der künstlichen Intelligenz bei.
Mit einem 14-tägigen Testzugang haben Interessierte die Möglichkeit, den „eRef AI Assistant“ kennenzulernen.
Weitere Informationen
Lesen Sie mehr zur Partnerschaft von XUND und Thieme: Mit AI die Patientenkommunikation revolutionieren (thieme.com)
„Medizin-Wissen trifft AI“ ist eines der Themen, zu denen sich Thieme im Rahmen des Hauptstadtkongresses vom 26. bis 28. Juni 2024 weiter vernetzen möchte. Kommen Sie gerne vorbei: Messe Berlin, hub 27, Stand Nr. 35.
Thieme auf dem Hauptstadtkongress 2024
Über die „eRef“
In der Wissensplattform eRef stehen Ärzt*innen relevante medizinische Fachinformationen zur Nutzung am Patientenbett oder in der Praxis und in Fort- und Weiterbildung zur Verfügung. Grundlage für die vielfältigen digitalen Services der „eRef „sind die qualitätsgesicherten Inhalte aus den Fachbüchern, Zeitschriften und Datenbanken von Thieme, sowie ein umfangreiches Video- und Bildarchiv. Die „eRef“ steht Kliniken, niedergelassenen Ärzten und Einrichtungen im Gesundheitswesen nach Bedarf vollumfänglich oder auf bestimmte Fachgebiete fokussiert zur Verfügung. Mitarbeitende, die in einer Klinik arbeiten, die die „eRef“ lizenziert hat, können sich ihren persönlichen Account anlegen und haben damit jederzeit von jedem Endgerät aus Zugang und können die „eRef“ App nutzen.
Über Thieme
Thieme ist marktführender Anbieter von Informationen und Services, die dazu beitragen, Gesundheit und Gesundheitsversorgung zu verbessern. Mit digitalen Lösungsangeboten in Medizin und Chemie unterstützt Thieme Informations-, Kommunikations- und Dokumentationsprozesse in Wissenschaft, Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie in der Patientenversorgung. Alle Angebote orientieren sich unmittelbar am Nutzen für ihre Zielgruppen – Medizinstudierende, Ärzteschaft, Pflegekräfte, Kliniken, Krankenkassen und weitere Berufsgruppen im Gesundheitswesen. Sie bekommen immer genau die Informationen und Services zugespielt, die sie in einer bestimmten Arbeitssituation oder Lebensphase benötigen. Gemeinsam mit einem breiten Experten- und Partnernetzwerk stellt der digitale Gesundheitsdienstleister sicher, medizinisch-wissenschaftlich, aber auch didaktisch-technologisch Taktgeber zu sein. Die weltweit tätigen über 1000 Mitarbeitenden des Familienunternehmens setzen sich mit innovativen Neu- und Weiterentwicklungen tagtäglich für eine bessere Medizin und mehr Gesundheit im Leben ein.
Über XUND
XUND ermöglicht es Gesundheitsdienstleistern, die Patient Journey zu digitalisieren und damit unstrukturierte Daten von Patient*innen in verwertbares Wissen zu übersetzen. Das 2018 in Wien gegründete Scale-up deckt mit seiner Patient Interaction Suite die gesamte Patientenreise ab und ermöglicht digitale Interaktionen von der Prävention bis zur Diagnose und Überwachung. Die Technologie wird als erste digitale Anlaufstelle von führenden Versicherungen, Krankenhäusern und Pharmaunternehmen verwendet und ist das branchenweit erste Medizinprodukt der Klasse IIa gemäß der EU-Medizinprodukteverordnung (MDR). Das Scale-up beschäftigt mittlerweile mehr als 40 Mitarbeiter*innen und hat neben dem Hauptsitz in Wien auch Büros in Budapest und London.