Die Delegation hatte für insgesamt 90 Minuten die Möglichkeit, mehr zum IT-Unternehmen zu erfahren. Ein wichtiger Punkt dabei: umfassende Einblicke in die Softwarelösungen, Dienstleistungen und die Unternehmensphilosophie von medatixx. Die Firma beschäftigt an insgesamt 20 Standorten deutschlandweit über 820 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – allein in Bamberg arbeiten über 280 Personen. Der Praxissoftwarehersteller ist der zweitgrößte IT-Rundumversorger von Arztpraxen in Deutschland. Über 45.000 Ärztinnen und Ärzte und somit circa 22.300 Praxen nutzen Softwarelösungen von medatixx.
„ePA für alle“ im Fokus
Im anschließenden Austausch wurden die aktuellen Themen bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen behandelt. Gerade steht die neue elektronische Patientenakte (ePA), die 2025 eingeführt werden soll, im Fokus.
Ein wesentlicher Schwerpunkt von medatixx liegt auf einer kundennahen Einführung und einer den Praxisalltag und zugleich die Patientenversorgung unterstützenden Umsetzung der ePA-Funktionen in den Systemen – trotz einiger Herausforderungen wie einem straffen Zeitplan und unzureichenden Testmöglichkeiten. „Die ,ePA für alle‘ als Königsdisziplin der bisherigen Telematikinfrastruktur-Anwendungen muss gelingen, um endlich spürbare Mehrwerte der Digitalisierung in die Versorgung und in die Arztpraxen zu bringen“, sagt Jessica Birkmann, Leitung Stabsstelle Politik bei medatixx. Für den Start bereitet der Praxissoftwarehersteller viele Materialien und Angebote vor, die Anwenderinnen und Anwender beim Wissensaufbau unterstützen.
Weiterhin fokussiert sich medatixx auf weitere Entwicklungsfelder: beispielsweise wird an einer interoperablen Standard-Schnittstelle gearbeitet, um weitere Digital-Health-Lösungen in die Praxissoftwarelösungen zu integrieren und den Praxen so eine harmonisierte Nutzung ihrer immer vielfältiger werdenden digitalen Anwendungen zu ermöglichen. Auch die Integration von KI-basierten Lösungen zur Entlastung der Praxis sowie die Entwicklung einer Cloudversion der Praxissoftwarelösung medatixx stehen im Fokus des Praxissoftwareherstellers.
Konsequenzen durch aktuelle Gesetzgebungsverfahren
Umfassende Auswirkungen auf das Unternehmen und die gesamte Gesundheits-IT-Branche erwartet medatixx vom Gesundheits-Digitalagentur-Gesetz (GDAG), das sich momentan im parlamentarischen Prozess befindet. Birkmann stellte den aktuellen Status quo vor und befürwortete klar definierte und zugleich begrenzte Verantwortlichkeiten der Digitalagentur Gesundheit, die sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren solle.
„Eine grundlegende und verbindliche Einbeziehung der Praxissoftware-Branche ist bei der Ausgestaltung der Vorhaben unabdingbar“, so Birkmann. Eine zu hohe Regulierungsdichte durch eine Digitalagentur hingegen würde die Benutzerfreundlichkeit in der Praxissoftware aushebeln. Zentrale Vorgaben an Design oder eine staatlich festgelegte Produktauswahl würden tief in den Wettbewerb um die nutzerfreundlichsten Angebote auf dem Softwaremarkt eingreifen. „Der Staat kann es nicht besser. Ihm fehlen Expertise, Marktnähe und Erfahrung“, so Birkmann.
Kennenlernen des Firmengebäudes
Im Anschluss an die Diskussion hatte die FDP-Delegation die Gelegenheit, das 2021 fertiggestellte Firmengebäude des Praxissoftwareherstellers zu besichtigen. Der viergeschossige Bau hat eine Grundfläche von über 6.400 m². Ausgestattet ist das Gebäude unter anderem mit modernen Büros, ergonomischen Arbeitsplätzen sowie Besprechungsräumen mit Videokonferenz-Equipment.
„Wir haben uns über das entgegengebrachte Interesse von MdB Ullmann und der FDP-Delegation an unserem Unternehmen sowie den konstruktiven, offenen Austausch zu den aktuell wichtigen Themen in unserer Branche gefreut“, resümiert Alexandra John, Leitung Marketing, den Besuch.