Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in die ambulante Versorgung: Bereits ein Drittel der befragten Ärzt:innen in Deutschland setzt KI-Anwendungen ein, insbesondere in der Bildgebung, Diagnostik und Dokumentation. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie „Künstliche Intelligenz in der ambulanten Versorgung: Trends, Chancen und Potenziale“, für die 300 Ärzt:innen aus ganz Deutschland befragt wurden. Die Studie, die von Doctolib im Auftrag von Gesundheitsstadt Berlin e.V. durchgeführt wurde, zeigt außerdem: Fast zwei Drittel der Befragten sehen KI als unverzichtbar für die Zukunft der Medizin, als Schlüssel zur Verbesserung der Qualität der Patientenversorgung und zur Entlastung der Praxen. 80 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Aufklärung und Fortbildung, um einen sicheren Umgang mit KI zu gewährleisten.
KI verändert den Praxisalltag für Ärzt:innen, Praxispersonal und Patient:innen
KI ist bereits heute ein wichtiger Bestandteil im Praxisalltag: Ein Drittel der befragten Ärzt:innen nutzt KI, insbesondere in der Bildgebung, Diagnostik und Dokumentation. Die Mehrheit der Nutzer:innen ist zwischen 40 und 60 Jahre alt und sieht die größten Vorteile von KI in der Entlastung von Routinetätigkeiten, einer besseren Prävention und einer individualisierten Patientenversorgung. Mehr als zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass KI dazu beitragen wird, den Fachkräftemangel durch die Automatisierung bürokratischer Tätigkeiten zu entschärfen. Für Patient:innen bringt der Einsatz von KI greifbare Vorteile wie kürzere Wartezeiten, präzisere Diagnosen und personalisierte Behandlungen.
Nikolay Kolev, Geschäftsführer von Doctolib in Deutschland und Mitglied des globalen Vorstands
„Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, wie wichtig es ist, Ärzt:innen und Medizinische Fachangestellte mit innovativen Technologien zu unterstützen, sodass sie mehr Zeit für die Behandlung der Patient:innen haben. Künstliche Intelligenz kann die Versorgung effizienter und zugänglicher machen, Wartezeiten auf Termine verkürzen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken – das ist eine echte Chance für unser Gesundheitssystem.“
Dr. Daniel Dettling, Geschäftsführer Gesundheitesstadt Berlin e.V.
“KI-Anwendungen versprechen nicht nur eine effizientere und präzisere Patientenversorgung, sondern auch eine Entlastung der medizinischen Fachkräfte. Angesichts des demografischen Wandels und des steigenden Bedarfs an medizinischen Dienstleistungen wird es darauf ankommen, die Chancen und Herausforderungen von KI in der ambulanten Versorgung zu verstehen und zu nutzen.”
Burkhard Ruppert, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin
„KI hat großes Potenzial, die Annahme von Patienten und das Erkennen von akuten Fällen, den so genannten Red Flags, zu vereinfachen. KI entscheidet hier, wie schnell ein Termin erfolgen muss. Telefonassistenten wie Aaron.ai sind genial.”
Vertrauen durch europäische Lösungen
Eine klare Mehrheit der Ärzt:innen fordert, dass KI-Anwendungen sowie Trainingsdaten aus Deutschland und Europa stammen sollen. Der Datenschutz und die Transparenz der Anwendungen gelten als Grundvoraussetzung für das Vertrauen von Ärzt:innen und Patient:innen in die Technologie. Trotz der Fortschritte sehen befragte Ärzt:innen potenzielle Hürden bei Haftungsfragen und der Nachvollziehbarkeit der KI-Entscheidungen.
Marc Barjenbruch, Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen
„Aufgrund der strengeren Datenschutzregeln hierzulande brauchen wir eigene Innovationen und Anwendungen, wenn wir in Zukunft nicht komplett von den USA oder Asien abhängig sein wollen.“
KI als zentrale Technologie der nächsten Jahre
Die Studie zeigt, dass KI auch in den nächsten 10 bis 15 Jahren eine zentrale Rolle in der ambulanten Versorgung spielen wird. Insbesondere generative KI, wie Large Language Models (LLMs), eröffnet neue Möglichkeiten in der Diagnostik, der Patientenkommunikation und der personalisierten Medizin. Gleichzeitig wird erwartet, dass neue Berufsbilder entstehen, da KI zunehmend administrative Aufgaben übernimmt und Ärzt:innen mehr Zeit für die direkte Patientenversorgung bleibt.
Informationen zur Studie
Die von Doctolib in Auftrag gegebene Studie wurde von Gesundheitsstadt Berlin e.V. und der Gesellschaft für Innovative Marktforschung GIM durchgeführt. Neben qualitativen Interviews mit zahlreichen Expert:innen wurden 300 Ärzt:innen aus ganz Deutschland im Zeitraum vom 7. Oktober bis zum 7. November 2024 zu ihrem Einsatz, ihren Erwartungen und Bedenken gegenüber KI befragt.
Über Gesundheitsstadt Berlin e.V.
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Über Doctolib
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