Dr. med. Christiane Groß, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. (DÄB), ist heute mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ wurde ihr während einer Feierstunde im Rathaus von Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind überreicht. Die Auszeichnung würdigt ihren ehrenamtlichen berufspolitischen Einsatz für die Gleichstellung von Ärztinnen im Beruf und für eine geschlechtersensible, und dadurch bessere Versorgung von Patientinnen und Patienten. Sie ist außerdem eine Anerkennung ihres Engagements für digitalisierte medizinische Strukturen – unter anderem auch im Hinblick auf eine optimale Versorgung, etwa beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Diese kann, wenn sie auf falschen Ausgangsdaten basiert, riskante Fehler potenzieren.
Der DÄB gratuliert seiner Präsidentin herzlich. „Wir freuen uns sehr über diese wertschätzende Auszeichnung für Christiane Groß“, sagt DÄB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Barbara Puhahn-Schmeiser. „Ihr Einsatz und ihre Hingabe sind inspirierend und verdienen höchsten Respekt. Seit Jahrzehnten vertritt sie unermüdlich und sehr erfolgreich die Belange der Ärztinnen und Zahnärztinnen über den DÄB und in den ärztlichen Gremien. Ihr Ziel ist es stets, die Arbeitsbedingungen und Karrierezugänge für Frauen in der Medizin zu verbessern – hin zu einer tatsächlichen Chancengleichheit. Ebenso wichtig ist ihr eine Aufgabe, die der DÄB seit seiner Gründung verfolgt, nämlich die bestmögliche medizinische Versorgung für alle sicherzustellen. In einem System, das die längste Zeit seiner Geschichte von Männern bestimmt wurde, ist es dafür unerlässlich, den Bedürfnissen von Frauen Geltung zu verschaffen und darauf hinzuwirken, dass Geschlechterunterschiede erforscht und berücksichtigt werden. Darum kümmert sich Christiane Groß beständig, momentan unter anderem bei Fragen zur KI in der Medizin.“
Christiane Groß ist seit 2015 Präsidentin des DÄB, zuvor war sie seit 2013 Vizepräsidentin. Die Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Zusatzbezeichnungen Psychotherapie und ärztliches Qualitätsmanagement wurde 1953 in Neheim-Hüsten (jetzt Arnsberg) geboren. Nach einer Ausbildung und Tätigkeit als medizinisch-technische Assistentin studierte sie Medizin. 1983 promovierte sie und erhielt zudem die Approbation. Zu dieser Zeit hatte sie bereits eines ihrer zwei Kinder geboren und erwarb während ihrer Familienphase die Anerkennung als Praktische Ärztin und später dann als Ärztin für Allgemeinmedizin. Von 1997 bis 2018 führte Christiane Groß in Wuppertal eine Praxis als ärztliche Psychotherapeutin, seither, zeitlich reduziert, eine privatärztliche Praxis für Coaching und Psychotherapie.
Seit 1997 engagiert sie sich auch umfassend berufspolitisch und adressiert dabei die Belange der Frauen im ärztlichen Beruf. Ihr ehrenamtlicher Einsatz begann im Vorstand der Kreisstelle Wuppertal und ab 2001 in der Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein. Von 2005 bis 2015 und erneut von 2017 bis 2024 war sie Mitglied im Vorstand der Ärztekammer Nordrhein. Seither war sie in zahlreichen Ausschüssen, Projektgruppen oder Beiräten regional und auf Bundesebene vertreten oder leitete diese. Von 2004 bis 2024 war sie Delegierte der Deutschen Ärztetage. „Dort hat sie wichtige strukturelle Veränderungen angestoßen, sei es durch beharrliche Anträge oder durch Diskussionen, die Ärztinnen-Themen Raum verschaffen“, sagt DÄB-Vizepräsidentin Puhahn-Schmeiser. Nur ein Beispiel ist hierbei die Debatte um eine paritätische Besetzung von Spitzenämtern in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung.
Nicht zuletzt ist Christiane Groß in vielen frauen- und gesundheitspolitischen Netzwerken federführend beteiligt. Unter anderem ist sie aktiv in der „Berliner Erklärung“, Mitinitiatorin des „Runden Tischs der Frauen im Gesundheitswesen“ sowie Gründungsmitglied der „Spitzenfrauen Gesundheit“.
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