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Köpfe&Karrieren

Prof. Dr. Christoph Schöbel ist bundesweit erster Professor für Schlafmedizin mit Schwerpunkt Telemedizin

Quelle: © Universitätsmedizin Essen/Ruhrlandklinik

Schlafstörungen mit digitalen Methoden behandeln – das ist Ziel von Prof. Dr. Christoph Schöbel. Er hat die neue Professur für Schlafmedizin mit Schwerpunkt Telemedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) angenommen. Zugleich übernimmt er die Leitung des Schlafmedizinischen Zentrums der Ruhrlandklinik, der Lungenfachklinik der Universitätsmedizin Essen (UME).

 

Telemedizinische Ansätze für die Schlafmedizin wie etwa eine digitale Therapiebegleitung entwickelt er schon lange. Bevor er ins Ruhrgebiet kam, forschte er im Schlafmedizinischen Zentrum sowie an der Klinik für Kardiologie und Angiologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. An der Ruhrlandklinik der UME möchte er u.a. per App wertvolle Daten sammeln. Damit ließen sich etwa Diagnosen sicherer stellen, Therapien unterstützen und die vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung erweitern.

 

„Digitale Medien bieten gerade im Bereich der Schlafmedizin ganz neue Chancen. Im Schlaflabor kann man nur eine Nacht auswerten und zusätzlich ist es keine natürliche Schlafumgebung. Deshalb wollen wir es schaffen, eine zuverlässige Methode zu entwickeln, die auch zu Hause genutzt werden kann und die Daten in einer App speichert“, so Professor Schöbel.

 

Viele Patient*innen des Schlafmedizinischen Zentrums der Ruhrlandklinik leiden an Atemaussetzern im Schlaf, der sogenannten Schlafapnoe. Neben internistisch bedingten Schlafstörungen nehmen auch neurologische Störungen enorm zu. Deshalb möchte Professor Schöbel die Anbindung ans Universitätsklinikum Essen (UK Essen) stärken: „In der Schlafmedizin muss der Betroffene ganzheitlich betrachtet werden. Deshalb ist es wichtig, sämtliche Fachdisziplinen einzubeziehen, wie etwa die Neurologie, Kardiologie oder die HNO.“

 

Mit der Lehre an der UDE möchte er künftigen Mediziner*innen die Erforschung des Schlafs näherbringen und sie für die Schlafmedizin gewinnen: „Man muss ihr noch mehr Beachtung schenken“, sagt er. Wie populär das Thema sei, zeigen auch die vielen Apps, die es mittlerweile schon gibt, die aber keine guten Daten liefern. „Das wollen wir ändern und unsere Patientinnen und Patienten mit funktionierender Technik unterstützen, damit sie wieder in Ruhe in ihrem eigenen Bett schlafen können.“

 

Thorsten Kaatze, Geschäftsführer der Ruhrlandklinik und Kaufmännischer Vorstand des UK Essen, unterstützt Professor Schöbel. „Die Forschung und Entwicklung der Essener Schlafmedizin wird mit seiner Berufung weiter vorangetrieben und wir freuen uns, dass wir einen so hervorragenden Kandidaten für diese Aufgabe gewinnen konnten“, betont er.