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Köpfe&Karrieren

Prof. Dr. Fabian Prasser ist neuer Professor für Medizininformatik an der Charité und am Berlin Institute of Health

Prof. Dr. Fabian Prasser, Foto: © Peitz/Charité

Am 1. September hat Prof. Dr. Fabian Prasser die neue Professur für Medizininformatik an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und am Berlin Institute of Health (BIH) angetreten. Der Medizininformatiker wird mit seinem Team die Bereiche Datenintegration sowie Datenschutz in der Patientenversorgung und der medizinischen Forschung verstärken. Mit der Berufung bauen die Charité und das BIH ihre Expertise im Bereich der Digitalen Medizin weiter aus.


„Die Digitalisierung der Medizin bringt viele Vorteile mit sich“, ist Prof. Prasser überzeugt: „Mit ihrer Hilfe wird die Medizin personalisierter, präventiver und partizipatorischer: Jeder Patient und jede Patientin bekommt genau die Behandlung, die er oder sie benötigt. So können wir viel gezielter vorbeugen und jeder einzelne kann aktiver mitwirken, wenn es um seine Gesundheit geht.“ Für den 37-Jährigen ist Digitalisierung eine zentrale Voraussetzung für Translation – die Übertragung von Forschungsergebnissen aus dem Labor ans Krankenbett und umgekehrt.


„Doch bis alle Vorteile greifen, sind noch einige Hürden zu nehmen. Die größte Herausforderung sehe ich im Moment darin, die vielen medizinischen Daten aus verschiedenen Quellen wie der elektronischen Patientenakte, den bildgebenden Verfahren, der Genomsequenzierung oder aus unterschiedlichen Forschungssystemen datenschutzkonform zusammenzuführen“, sagt Prof. Prasser. „Dafür sind Methoden für die datenschutzgerechte Nutzung von Gesundheitsdaten sehr wichtig – denn nur so können wir das Vertrauen der Patientinnen und Patienten sicherstellen, damit sie ihre Daten auch mit Ärzten und Forschern teilen.“


Für eine solche Schutzmaßnahme, die Datenanonymisierung, hat der Medizininformatiker eine Open-Source-Software entwickelt, die bereits international genutzt wird. Diese und andere Technologien möchte er mit seinem Team jetzt weiterentwickeln. „Als Medizininformatiker arbeiten wir zum einen sehr anwendungsorientiert und möchten einen Mehrwert für unsere Kollegen in der Krankenversorgung und der medizinischen Forschung schaffen“, erklärt Prof. Prasser. „Wir haben aber selbstverständlich auch eigene Forschungsfragen, um dabei auftretende Herausforderungen, beispielsweise bei der Vereinheitlichung von Daten oder der Umsetzung von datenschutzrechtlichen Anforderungen, möglichst gut zu lösen. Und solche Lösungen werden dringend benötigt, um das Potenzial der Digitalen Medizin zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung optimal nutzen zu können.“


Kurzvita Fabian Prasser

Fabian Prasser wurde 1982 in Starnberg geboren und studierte an der Technischen Universität München Informatik mit theoretischer Medizin im Nebenfach. Seine interdisziplinäre Doktorarbeit fertigte er sowohl am Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie als auch in der Informatik am Lehrstuhl für Datenbanksysteme an. Dabei beschäftigte er sich mit modernen Methoden der Datenintegration für die translationale medizinische Forschung. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist der Datenschutz, mit dem er sich auch in seiner Habilitationsschrift befasste. Für seine Arbeiten zur Datenanonymisierung erhielt Fabian Prasser mehrere Auszeichnungen, darunter 2017 die Johann Peter Süßmilch-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Bis zu seinem Wechsel an die Charité war Fabian Prasser technischer Koordinator des Konsortiums „Data Integration for Future Medicine (DIFUTURE)“ in der Medizininformatik-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.