E-HEALTH-COM ist das unabhängige Fachmagazin für Gesundheitstelematik, vernetzte Medizintechnik , Telemedizin und Health-IT für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Mehr

Für das ePaper anmelden

Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich an der Website anzumelden

Anmelden

Passwort vergessen?

Köpfe&Karrieren

Prof. Ivan R. Minev übernimmt Else Kröner Professur für Electronic Tissue Technologies an der TU Dresden

Prof. Dr. Ivan Minev; Foto: © Emanuel Richter

Ivan R. Minev übernimmt zum 1. Juni 2023 die Else Kröner Professur für Electronic Tissue Technologies an der Technischen Universität Dresden, die gemeinsam vom Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF) und dem Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit (EKFZ-DG) neu eingerichtet wurde. Herr Professor Minev gilt als einer der führenden Forscher auf dem Gebiet bioelektronischer Implantatsysteme und war zuvor an der Universität Sheffield in Großbritannien tätig. Seine Ansätze zeichnen sich durch eine fächerübergreifende Perspektive aus, die Materialforschung und Elektronik mit Medizin und Biologie verbinden.

 

Neue Optionen durch bioelektronische Implantate
Technologien zur elektronischen Erfassung und Steuerung von Körperfunktionen sind in der Medizintechnik unverzichtbar geworden. Gleichzeitig sind sie Gegenstand intensiver Forschung, die sich radikal neuer Konzepte bedient, etwa zur Regeneration des verletzten Nervensystems. „Ziel meiner Forschung ist es, Materialien zu entwickeln, die elektrisch leitfähig und biologisch aktiv sind, sodass sie mit Zellen und umgebendem Gewebe interagieren und Informationen übertragen können. Diese Materialien sollen in implantierbaren Geräten eingesetzt werden und so eine kontinuierliche Überwachung und gezielte Behandlung von Krankheiten ermöglichen. Ich möchte elektronische und biologische Systeme verschmelzen, um neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Epilepsie besser behandeln zu können.“, erklärt Professor Ivan Minev.

Patientennahe Forschung für die Medizintechnik von morgen
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und patientennahe Forschung sind der Kern der Forschungsaktivitäten am EKFZ für Digitale Gesundheit. Durch die von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung und dem IPF gemeinsam finanzierte, neue gemeinsame Professur für Electronic Tissue Technologies werden die Voraussetzungen geschaffen, die Medizin der Zukunft mit patientenorientierten Systemen entscheidend voranzubringen. Professor Minev verfügt über die Expertise und Erfahrung, um die Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren, Materialwissenschaftlern und Medizinern zu intensivieren. Sein Forschungsprofil wird wesentlich dazu beitragen, neue Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten für eine Vielzahl von Erkrankungen zu schaffen. Der Schwerpunkt Digitale Gesundheit an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden wird mit der neuen Professur ebenso gestärkt und weiterentwickelt wie die systemorientierte translationale Forschung des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden.


Biographie:

Prof. Ivan R. Minev besetzt ab Juni 2023 die neu geschaffene Else Kröner Professur für Electronic Tissue Technologies am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden und am Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit. Seit Ende 2019 hat Ivan Minev die Professur für Intelligent Healthcare Technologies an der Universität Sheffield im Department of Automatic Control and Systems Engineering (ACSE) inne. Zuvor war er von 2016 bis 2019 als Forschungsgruppenleiter am Biotechnologischen Zentrum BIOTEC der Technischen Universität Dresden tätig. Von 2012 bis 2016 war er als Postdoc am Zentrum für Neuroprothetik des Swiss Federal Institute of Technology in Lausanne (EPFL) tätig und widmete sich dort der Entwicklung weicher Implantate für das Nervensystem.


EKFZ für Digitale Gesundheit:

Das Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit an der TU Dresden wurde im September 2019 gegründet. Es wird mit einer Fördersumme von 40 Millionen Euro für eine Laufzeit von zehn Jahren von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung gefördert. Das Zentrum konzentriert seine Forschungsaktivitäten auf innovative, medizinische und digitale Technologien an der direkten Schnittstelle zu den Patienten. Das Ziel ist dabei, eine neue Generation von Ärzten mit umfassenden technischen Kenntnissen und Fähigkeiten zu fördern und umgekehrt Ingenieure mit einem umfassenden Verständnis für die Bedürfnisse von Medizinern und Patienten auszustatten.

Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden:

Das IPF erforscht neue polymerbasierte Materialien für Anwendungen auf den Gebieten Ressourcen, Gesundheit und Information. Ivan Minev arbeitet mit Wissenschaftlern des Instituts bereits seit seiner ersten Forschungsperiode in Dresden zusammen; während seiner Tätigkeit in Sheffield wurde er IPF-Fellow*. Mit der Einrichtung der neuen gemeinsamen Professur und dem damit verbundenen Aufbau eines neuen IPF-Forschungsbereichs werden die Aktivitäten des Instituts zu biolelektronischen Materialien für innovative Schnittstellen zwischen Elektronik und lebender Materie weiter ausgebaut.

* IPF-Fellows sind führende Wissenschaftler an Universitäten oder renommierten Forschungsinstituten im In- und Ausland, die dem Institut durch Kooperationsaktivitäten verbunden sind.

Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen:

Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.200 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands.