Vertrauen ist ein wertvolles, aber ebenso flüchtiges Gut: Es aufzubauen kostet oft viel Zeit, und dennoch kann es sehr schnell verspielt werden. Auch bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens ist Vertrauen elementar, es geht schließlich um sensible Daten über den eigenen Gesundheitszustand.
Doch gerade hier belegten in der Vergangenheit zahlreiche Studien großes Misstrauen innerhalb der Bevölkerung. Fehlende Informationen oder Unwissenheit lassen viele vorsichtig sein. Abgebaut werden kann diese Barriere nur, wenn die Chancen und Möglichkeiten von digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen gut vermittelt und tatsächlich erlebt werden. Die Digitalisierung als ultimative Bedrohung oder die ePA als sinnlose Computerspielerei zu bezeichnen, gehört dann hoffentlich bald der Vergangenheit an.
Es ist dabei utopisch anzunehmen, dass jede digitale Anwendung bis ins tiefste Detail erläutert werden kann, dafür sind viele von ihnen zu komplex, gerade im KI-Bereich. Dennoch müssen sie transparent entwickelt werden und sowohl beim Thema Datenschutz als auch Datensicherheit überzeugen. Mit DiGA, ePA, E-Rezept und Co. wird die Digitalisierung in der Versorgung endlich erlebbar und schafft so eine wichtige Chance, Vertrauen auf allen Seiten aufzubauen.
Autor:
Sebastian Zilch
ist Geschäftsführer des Bundesverbandes Gesundheits-IT (bvitg) e. V.