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Google Glass

Arzt wird Cyborg

Während sie in Europa bisher noch nicht größer in Erscheinung getreten ist, hat die Datenbrille Google Glass in den USA schon höhere Wellen geschlagen. Dort wird als eine der Killerapplikationen mittlerweile unter anderem der Einsatz im Krankenhaus diskutiert. Die IT-Spezialisten von Accenture haben jetzt gemeinsam mit dem Medizintechnikhersteller Philips ein Modell entwickelt, um den möglichen Einsatz von Google Glass im Klinikalltag anschaulich zu machen und um zu erfahren, was die Mediziner-Community darüber denkt.

 

 

 

Philips hat dafür eigens eine kleine Abteilung gegründet, die sich Digital Accelerator Lab nennt und die auf Forschungskapazitäten in den Niederlanden und in Indien zurückgreifen kann. Das ausgewählte Einsatzszenario ist der Operationssaal, wo der Anästhesist regelmäßig Informationen von Überwachungsgeräten kontrollieren und sich dafür oft vom Ort des Operationsgeschehens abwenden muss. Besonders komfortable ist das nicht. Philips und Accenture haben die Datenbrille deswegen mit dem Patientenüberwachungssystem IntelliVue verknüpft. Bei dem Demonstrator sieht der Arzt in dem transparenten Display seiner Brille all jene Vitaldaten, die das Überwachungsgerät auch anzeigt. Die Informationen sind so platziert, dass der Blick in den Operationssitus nicht versperrt wird.

 

Neben dem Vitaldatenmonitoring im Operationssaal werden noch einige andere Szenarien genannt, in denen die Datenbrille potenziell nützlich sein könnte. Dazu gehört der Abruf von Bildern und anderen Patientendaten unabhängig vom Aufenthaltsort, der Zugriff auf die Sicherheits-Checkliste im OP, die Überwachung von Patienten im Aufwachraum sowie die Durchführung von Live-Videokonferenzen. Auch ein forensisches Szenario wäre denkbar, nämlich die Videoaufzeichnung medizinischer Eingriffe aus der Perspektive des Operateurs.