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Notaufnahme-Register

Reibungsloser Transfer

Im Rahmen des Verbundprojekts AKTIN soll der Kerndatensatz Notaufnahmeprotokoll ins digitale Zeitalter wandern. Für die deutsche Notfallmedizin wäre das ein Segen.

 

Die Telematikinfrastruktur lahmt. Doch aus der Medizin selbst kommen immer mehr Initiativen, die auf eine digitale Vereinheitlichung zielen. Der Kerndatensatz Notaufnahmeprotokoll der Deutschen Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) soll jetzt in dem vom BMBF geförderten Verbundprojekt AKTIN mit Verve vorangebracht werden. Beteiligt sind außer der DIVI diverse andere medizinische Fachgesellschaften sowie die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF).

 

Ziel des Verbundprojekts ist nicht nur ein zentrales Notaufnahmeregister, sondern auch die Etablierung von Kommunikationsstandards für einen Datenaustausch mit der präklinischen Rettungsmedizin. „In einem ersten Schritt wird der Kerndatensatz, der momentan aus knapp 700 Items besteht, semantisch codiert und in Interoperabilitätsstandards wie IHE und HL7 eingebracht“, erläutert Felix Walcher vom Universitätsklinikum Frankfurt. Parallel wird eine Infrastruktur mit einheitlichem Data Warehouse entwickelt, die an den teilnehmenden Kliniken verbindlich eingeführt wird. Innerhalb von drei Jahren soll das System an 15 Modellkliniken implementiert werden. Sie decken  nach DIVI-Angaben 70 bis 80 Prozent des KIS-Markts ab. Entsprechend zügig könnte nach Ende des Projekts ein breiter Rollout stattfinden. Derzeit nutzen 100 bis 150 Kliniken den Kerndatensatz der DIVI, oft noch in Papierform.

 

Auch für das neue DIVI Notarztprotokoll Version 5.0 soll eine durchgehende Semantik entwickelt werden. Die Vision ist, dass beim Eintreffen des Patienten in der Notaufnahme künftig die Daten des Notarztprotokolls ins KIS importiert werden, um die Dokumentation im Notaufnahmeprotokoll dann nahtlos weiterzuführen. Damit käme auch Deutschland jener Standardisierung der notfallmedizinischen Dokumentation näher, die in vielen anderen Ländern schon länger umgesetzt ist.