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Wie sich die Erfolge der Herzinsuffizienztelemedizin verbessern lassen, ist umstritten. Neben der besseren Patientenselektion könnten auch neue Parameter für das Monitoring den Durchbruch bringen.
Die Zunahme des Körpergewichts sei für die Überwachung von Herzinsuffizienzpatienten seines Erachtens kein besonders geeigneter Parameter, sagte Professor Dr. Giuseppe Boriani von der Universität Bologna beim 5. VT/VF-Meeting der europäischen Kardiologen in Berlin. Die Sensitivität für die Entdeckung einer Dekompensation liege nur bei etwa 20 Prozent und damit viel zu niedrig.
Für günstiger hält der italienische Telemedizinexperte die invasive Überwachung, beispielsweise durch Sonden in den Blutgefäßen oder im subkutanen Gewebe. Neben der Drucküberwachung in der Pulmonalarterie, für die in der CHAMPION-Studie eine Verringerung der Klinikeinweisungen demonstriert werden konnte, hält Boriani die Druckmessung im linken Vorhof sowie die Kombination einer Impedanzmessung mit EKG-Parametern für vielversprechend.
Die nächsten zwei Jahre dürften in diesem Teilsegment der Telemedizin spannend werden. Die FDA diskutiert gerade über eine Zulassung des in der CHAMPION-Studie genutzten CardioMEMS-Systems zum Monitoring des Pulmonalarteriendrucks. Die vor wenigen Monaten vorgestellten Ergebnisse der IN-TIME-Studie haben erstmals eine Verringerung der Sterblichkeit für die Fernüberwachung von ICD/CRT-Geräten nachgewiesen, in diesem Fall für das Home Monitoring-System von Biotronik. Auch hier stellt sich die Frage, wie sich Behörden und Erstattungsgremien verhalten.
Spannend ist Boriani zufolge auch die noch laufende LAPTOP-HF-Studie, in der das HeartPOD-System von St. Jude prospektiv evaluiert wird. Dieses Gerät misst den Druck im linken Vorhof als möglichen Prädiktor für eine Dekompensation. Ergebnisse seien 2015 oder 2016 zu erwarten.