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Herr Klein, woran arbeiten Sie zur Zeit?
Zurzeit kümmere ich mich in erster Linie darum, Caradigm im europäischen und speziell im deutschsprachigen Markt zu etablieren. Für mich ist das eine überaus spannende Aufgabe, denn wir sind noch ein sehr junges Unternehmen: Das Joint Venture von Microsoft und GE Healthcare wurde am 1. Juni 2012 auf den Weg gebracht. In Deutschland sind wir seit dem 1. März 2013 operativ tätig. Die conhIT war unsere erste große Veranstaltung.
Nun steht das Tagesgeschäft im Vordergrund: Dazu gehört neben den neuen Prozessen zum Beispiel auch das Teambuilding, denn wir haben in den letzten beiden Monaten bereits mehrere Mitarbeiter in Deutschland gewonnen. Wichtig ist aber die Erklärung und Leistungsbeschreibung unserer Produkte im direkten Gespräch mit Kunden und Interessenten. Hier gilt es zu zeigen, wie wir mit der Caradigm Intelligence Platform die Lücke schließen, die konventionelle Krankenhaussoftware hinterlässt. Das System gewährleistet dabei eine proaktive Prozessunterstützung des gesamten klinischen Alltags, indem Daten aus unterschiedlichen Systemen zusammengeführt und zusätzliche Auswertungswerkzeuge sowohl für den medizinischen Ablauf als auch für das operationale Geschäft (Finanzoptimierung) bereitgestellt werden.
Unsere IAM-Lösung wiederum unterstützt Kliniken unter anderem dabei, die Herausforderungen im Zusammenhang mit der papierlosen Patientenakte zu meistern. Verfügbarkeit, Datensicherheit und Compliance bilden die Kernanliegen, für die sich Organisationen in diesem Umfeld rüsten müssen. Insgesamt eine wirklich interessante und sehr spannende Sache.
Was ist für Sie momentan das spannendste Projekt?
Den Markt in den USA kenne ich nach etlichen – persönlich sehr erfolgreichen – Jahren sehr gut. Zudem komme ich selbst aus der Entwicklung. Deshalb ist es für mich sehr faszinierend zu sehen, wie wir unsere breite und sehr erfolgreiche Produktpalette an den deutschen Markt anpassen können. In vielen Bereichen gibt es zwar sehr große Übereinstimmungen in den Märkten; zum Beispiel den Wunsch nach schnellem, sicherem, autorisiertem und protokolliertem Zugriff auf den PC, die klinischen Systeme und die Patientenakten. Aber in anderen Bereichen gibt es sehr spezielle Anforderungen; etwa beim Re-Authentisieren im primären Krankenhausinformationssystem.
Es ist mein Ziel, unsere Gesamtlösung, die täglich bereits von über einer Million klinischen Nutzern eingesetzt wird, so an den deutschsprachigen Markt zu adaptieren, dass für unsere Kunden ein echter Mehrwert entsteht. Das ist die vorrangige Aufgabe – und wir haben ein paar sehr gute Ideen dazu, die wir in den nächsten Monaten umsetzen werden.
Und worin sehen Sie aktuell das größte Hemmnis?
Unsere Produkte sind „neu“ im Markt und damit mehr oder weniger „unbekannt“. Lassen Sie mich mal mit den englischen Fachbegriffen das Kind beim Namen nennen: User Provisioning, Desktop Access, Patient Privacy, Single Sign On and Off (SSO), Identification, Authentication, Authorization, Context Management und Privacy Auditing sind im US-Markt feste Größen, die wir vereinfachen oder vollständig automatisieren. Im deutschsprachigen Markt gibt es dagegen immer noch Gruppenzugriffe, weil die Anmeldeprozeduren zu kompliziert oder zeitraubend sind und sich Anwender ‚Logins‘ teilen.
Prozeduren sind nur so gut wie sie auch im klinischen Alltag von allen Nutzern eingehalten werden. Diese Erkenntnis wächst jedoch, und wir haben sehr viele spannende Gespräche zu dem Thema. Wir können einen echten Mehrwert für unsere Kunden darstellen: Simplizität im Zugriff – zum Beispiel über existierende RFID oder Smartcards, Vereinfachung des Systemzugangs via SSO in allen rollenrelevanten Systemen, Patientensynchronisation mittels Context Management und last but not least eine ebenso einfache Abmeldung und Zugang durch andere Benutzer.
Die entsprechende Lösung im Markt bekannt und beliebt zu machen, erfordert allerdings Zeit. Aber wie oft ergibt sich für die IT-Abteilung in Krankenhäusern die Möglichkeit ein großes Lob für Vereinfachung von den klinischen Nutzern abzuholen? Genau das habe ich bei etlichen erfolgreichen Einführungen des Produkts in Kliniken erlebt!
Martin Klein, den neuen Geschäftsführer von Caradigm Deutschland
Ralf Klein, 46, ist neuer Geschäftsführer von Caradigm Deutschland, Österreich und der Schweiz. Damit übergibt der Anbieter von intelligenten Identity- und Access-Management- (IAM) sowie Datenplattform-Lösungen für den klinischen Bereich die Geschicke seiner Deutschlandsparte in die Hände eines Informatikers, der von Anfang an federführend an der Entwicklung der Caradigm-IAM-Produkte beteiligt war. Ralf Klein bringt mehr als 20 Jahre Führungserfahrung von Softwareentwicklungsteams im Medizinbereich mit und verfügt über profundes Know-how von IT-Systemen im Gesundheitswesen.