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Schmerzmedizin

Versorgungsforschung digital

Foto: iDocLife

 

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin startet ein innovatives E-Health-Projekt für die Versorgungsforschung bei Patienten mit chronischen Schmerzen. Finanziert wird es zunächst aus Eigenmitteln.


Seit die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ihre IT-Plattform für die Traumanetzwerke gestartet hat, wagen sich zunehmend auch andere Fachgesellschaften an aus Eigenmitteln finanzierte E-Health-Projekte. Mitte November ist die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) mit einem plattformunabhängigen Online-Tool in den Roll-out gegangen, das der Versorgungsforschung bei Patienten mit chronischen Schmerzen dienen wird.


Die Anwendung mit dem Namen iDocLive kann sowohl am Desktop-PC als auch mit allen gängigen Mobilplattformen genutzt werden. Dokumentiert werden Art und Effektivität der Schmerztherapie, und zwar im Langzeitverlauf. Die Informationen fließen pseudonymisiert in eine Datenbank und sollen in Kooperation mit Universitäten ausgewertet werden. „Wir hoffen, dass wir pro Jahr 50000, vielleicht sogar mehr als 100000 Patienten erfassen“, betonte DGS-Vizepräsident Dr. Michael Überall. Ziel sei es, erstmals präzise zu erheben, bei welchen schmerzmedizinischen Patienten mit welchen Methoden welche Effekte erzielt werden und mit welchen Nebenwirkungen das einhergeht.
Nach einer Testphase bei knapp 500 Patienten sind jetzt in erster Linie die rund 150 regionalen Schmerzzentren in Deutschland angesprochen, die Plattform zu nutzen. Die Registrierung eines Patienten durch das Praxispersonal dauert nur wenige Minuten. Danach erfolgt die Dokumentation der Beschwerden durch den Patienten in Eigenregie.


Die DGS hat die Entwicklung der Plattform aus Eigenmitteln finanziert. Der Datentreuhänder ist direkt bei der Fachgesellschaft angesiedelt, damit die Daten nicht in falsche Hände kommen. Mittelfristig ist vorgesehen, eine Art Konsortium aus in der Schmerzmedizin aktiven Unternehmen oder auch Krankenkassen aufzubauen, das die laufenden Kosten der Plattform trägt. Für die teilnehmenden Ärzte sollen dauerhaft keine Kosten anfallen, für die Patienten natürlich auch nicht.