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Ein subkutaner Event-Rekorder versechsfacht die Entdeckungsrate von Vorhofflimmern bei Patienten mit Schlaganfall unklarer Ursache. Das zeigt die CRYSTAL-AF-Studie.
An der Studie, deren erste Ergebnisse bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim vorgestellt wurden, nahmen 441 Patienten mit kryptogenem Schlaganfall teil. Bei 221 wurde ein Event-Rekorder (REVEAL XT, Medtronic) implantiert, der Vorhofflimmer-Episoden aufzeichnet. Bei den anderen Patienten wurde auf konventionelle Weise nach Vorhofflimmern gesucht, also meist mit Hilfe von Langzeit-EKGs.
Für die Auswertung wurden Vorhofflimmerepisoden von mehr als 30 Sekunden Länge berücksichtigt. Ergebnis: In den ersten 6 Monaten (primärer Endpunkt) lag die Rate der Patienten, bei denen Vorhofflimmern entdeckt wurde, in der Rekorder-Gruppe bei 8,9 prozent, in der Kontrollgruppe nur bei 1,4 Prozent. Nach drei Jahren waren es 30 Prozent und 3,0 Prozent. Bei fast allen Patienten, bei denen Vorhofflimmern entdeckt wurde, verordneten die Ärzte eine orale Antikoagulation.
Bei der CRYSTAL-AF-Studie handelt es sich um eine der größten Studien, die bisher mit Event-Rekordern bei Schlaganfallpatienten durchgeführt wurden. Die medizinische These ist, dass sich dadurch, dass Vorhofflimmern bei unklarem Schlaganfall häufiger erkannt und damit auch häufiger behandelt wird, Schlaganfälle verhindern lassen.
Das ist plausibel, bisher aber unbewiesen. Deswegen gibt es einige Experten, die dafür plädieren, Endpunktstudien mit Event-Rekordern zu machen, bei denen nicht die Häufigkeit der Entdeckung von Vorhofflimmern, sondern die Häufigkeit der Schlaganfälle untersucht wird. Hintergrund ist, dass es zumindest denkbar wäre, dass mit dem Rekorder Vorhofflimmerepisoden entdeckt werden, die so selten sind, dass sie nie medizinisch relevant werden.