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3 Fragen an ...

Rüdiger Bräuling - Geschäftsführer AOK Systems

 

 

 

 

 

 

 

Herr Bräuling, woran arbeiten Sie zurzeit?

Im nächsten Jahr wollen wir planmäßig den Rollout unserer GKV-Branchenlösung oscare® in der AOK-Gemeinschaft abschließen. Das ist der letzte große Meilenstein des Projektes, das 1999 mit Gründung der AOK Systems seinen Ausgangspunkt genommen hat. Das Ziel war, die im Einsatz befindliche Altsoftware IDVSII der AOK abzulösen und mit dem Kooperationspartner SAP eine Lösung zu entwickeln, die kassenartenübergreifend eingesetzt werden kann. Seinerzeit hatte man entschieden, die Software zum Betrieb einer gesetzlichen Krankenkasse in drei große Module aufzuteilen. In 2014 beenden wir nun mit der Einführung des Moduls Privatkundenmanagement diese große Rolloutstrecke. oscare® konnte über die Jahre hinweg auch seinen Ruf nachhaltig stärken, eine Lösung für Kassen unterschiedlichster Größenordnungen zu sein. Allein in 2013 haben wir die Software in Einstufenprojekten bei zwei Betriebskrankenkassen und einer Ersatzkasse eingeführt.

 

Was ist für Sie momentan das spannendste Projekt?

Die Einführung von HANA in den AOKs. Das ist aus unserer Sicht der Beginn eines neuen IT-Zeitalters. HANA ist eine revolutionäre In-Memory-Technologie von SAP, eine Kombination aus Hard- und Software, die wir für unsere Kunden nutzbar machen. Die Daten werden im Arbeitsspeicher des Computers abgelegt und nicht mehr auf riesigen Festplatten. Damit sind komplexe Abfragen über gigantische Datenmengen in Bruchteilen von Sekunden möglich. Um eine Vorstellung der Größenordnung zu bekommen: Pro Jahr verarbeitet die AOK-Gemeinschaft 400 Mio. Rezepte, 370 Mio. ärztliche Behandlungen und 6 Mio. Krankenhausbehandlungen für über 24 Mio. Versicherte. Allein die vier Rechenzentren der AOKs bewegen umgerechnet 17 Terabyte Daten täglich. Unsere Zielvorstellung ist es, dass jeder Kunde künftig nur noch eine Datenbank hat, auf der die Daten des Tagesgeschäfts und der Unternehmensführung in Echtzeit zur Verfügung stehen.

 

Worin sehen Sie das größte Hemmnis?

HANA wird oft nur mit Geschwindigkeitsvorteilen in Verbindung gebracht. Aber das ist nur ein Aspekt. Wesentlich interessanter ist, dass sich durch die Geschwindigkeit neue Anwendungsfelder ergeben, die vorher durch technische Grenzen einfach nicht denkbar gewesen sind. Wirkungsvolles Data-Mining und schnelles time-to-market von Gesundheitsangeboten sollen hier zwei Stichworte sein. Die neue Technik kann aber beispielsweise auch im Bereich der prädiktiven Analytik eingesetzt werden. Das Potenzial von HANA ist also groß und jetzt gilt es, diese Schätze zu heben.

 

Herr Bräuling, vielen Dank für das Gespräch!