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Telerobotik

Der Ultraschall, der aus der Ferne kam

Bild: Mount Sinai Hospital

 

Ein Fallbericht und eine klinische Studie zur robotergestützten Telediagnostik geben einen Ausblick in die mögliche Zukunft des Ultraschalls.

 

 

Kardiologen aus Boston, USA, und Umeå, Schweden, berichten in der Fachzeitschrift „JACC cardiovascular Imaging“ über ihre Erfahrungen mit robotergestützten Ultraschallsystemen. Der Untersucher sitzt bei diesen Systemen an einem PC und steuert von dort aus einen Roboterarm, der die Ultraschallsonde über den Körper des Patienten gleiten lässt. Vor Ort ist abgesehen vom Roboter lediglich eine Hilfskraft nötig, die den Patienten unterstützt und Dinge wie das Auftragen des Schallgels erledigt.

 

Im ersten Fall war der Echokardiographieexperte Partho Sengupta von der Mount Sinai School of Medicine zu Besuch in München. Von dort aus steuerte er zwei Ultraschalluntersuchungen, und zwar unter Nutzung von Standardinternetverbindungen einer Bandbreite von unter 100 Mbps bzw. im anderen Fall unter 50 Mbps. Konkret ging es um die Untersuchung der Arteria carotis. Das ist eine vergleichsweise einfache Untersuchung, da diese Arterie im Ultraschall leicht einzustellen ist. Entsprechend rasch war Sengupta fertig: Nach vier Minuten war die Roboteruntersuchung erledigt, und sie entsprach qualitativ allen Anforderungen der Kardiologen.

 

Bei der zweiten Publikation handelt es sich um eine randomisierte Studie, bei der 19 Patienten im Rahmen einer kardiologischen Abklärung eine roboterarmgestützte Echokardiographie erhielten, während weitere 19 konventionell versorgt wurden. Die Patienten lebten in einer abgelegene Region in Nordschweden. Das nächste Krankenhaus war 200 Kilometer entfernt. Entsprechend dauerte es im konventionellen Arm, wo die Patienten für die Bildgebung anreisen mussten, im Mittel 114 Tage bis zum Abschluss der kardiologischen Abklärung. In der Gruppe mit robotergestützter Teleechokardiographie waren es 26,5 Tage, und die Patienten waren insgesamt zufriedener.

 

http://imaging.onlinejacc.org/article.aspx?articleID=1896342

http://imaging.onlinejacc.org/article.aspx?articleID=1896349