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Wer Herzimplantate trägt, sollte Smartphones auf Distanz halten. Das Risiko ist gering, aber es ist nicht null.
Die Empfehlung, dass Handys nicht näher als 15 bis 20 Zentimeter an Herzimplantate herangehalten werden sollten, ist nicht neu. Die Daten, auf denen die Empfehlung basiert, sind aber zehn Jahre alt. Bei der europäischen Tagung der Rhythmologen in Mailand berichteten Kardiologen des Deutschen Herzzentrums München darüber, wie sie die Sache jetzt mit einigen aktuellen Geräten noch einmal untersucht haben.
Bei 308 Patienten mit Schrittmachern und ICD-Geräten wurden jeweils ein Samsung Galaxy S3, ein Nokia Lumia und ein HTC ONE XL direkt über das Implantat gehalten. Dann wurden mit einer entsprechenden Testvorrichtung Verbindungsaufbau, Klingeln, Gespräch und Verbindungsende simuliert.
Ergebnis: Im Großen und Ganzen passierte gar nichts. Doch bei einem Patienten kam es dann doch bei zwei unterschiedlichen Mobilgeräten zu Interferenzen: Der MRT-kompatible Schrittmacher interpretierte die Signale des Mobilgeräts als elektrische Signale des Herzens. Die Autoren um Dr. Carsten Lennerz und Professor Dr. Christof Kolb folgern deswegen, dass die Empfehlungen, Distanz zu halten, auch weiterhin Sinn machen. In der Hemdtasche habe das Handy bei Implantatträgern nichts zu suchen. Und telefoniert werden sollte möglichst auf der dem Implantationsort abgewandten Seite.