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Foto: © Tyler Olson
Eine neue, randomisierte Studie aus Berlin liefert das bisher stärkste Argument für den primären Einsatz der CT bei der Diagnostik der koronaren Herzerkrankung.
An der im BMJ veröffentlichten Studie der Charité Berlin nahmen 340 Patienten teil, bei denen klinisch der Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung bestand und die eine so genannte mittelhohe Prätestwahrscheinlichkeit aufwiesen, bei denen die Diagnose „koronare Herzerkrankung“ also nicht extrem wahrscheinlich war. Diese Patienten erhielten für die Diagnostik entweder primär eine CT-Untersuchung der Herzkranzgefäße oder aber direkt einen Herzkatheter.
Das Ergebnis der vom Charité-Radiologen Professor Marc Dewey geleiteten Studie ist mehr als deutlich. In der CT-Gruppe benötigten lediglich 14 Prozent der Patienten eine invasive Herzkatheteruntersuchung. Anders ausgedrückt: Sechs von sieben Patienten konnte der Herzkatheter erspart werden. Dies ging nicht einher mit einer höheren Rate an schweren kardiovaskulären Ereignissen. Nach im Median 3,3 Jahren hatten 4,2% der Patienten in der CT-Gruppe und 3,7% der Patienten in der Kathetergruppe ein solches Ereignis. Dieser Unterschied war nicht statistisch signifikant.
Was die Strahlenbelastung angeht, erreichten Patienten in der CT-Gruppe im Mittel 5,0 Milli-Sievert, Patienten in der Kathetergruppe im Mittel 6,4 Milli-Sievert. Auch das war statistisch kein signifikanter Unterschied. Dies entkräftet das oft gehörte Argument, dass die CT-Untersuchung zwar weniger invasiv sei, dafür aber mit höherer Strahlenbelastung einhergehe. Allerdings: Die Strahlenbelastung pro Untersuchung hängt stark vom eingesetzten Gerät ab und davon, ob der Untersucher strahlungslimitierende Technologien einsetzt oder nicht.
www.bmj.com/content/355/bmj.i5441
Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM