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Vernetzung

Hauptstadtregion will eHealth-Leuchtturm werden

Foto: © Stephen Finn

 

 

 

In Deutschlands Nordosten soll eine neue eHealth-Modellregion entstehen. Das wünscht sich zumindest der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI). Unterstützung kommt auch von Krankenkassen.

 

Mit einem kurz vor der MEDICA vorgestellten Eckpunktepapier will der VBKI den Anstoß zu einer „Digital Health Modellregion“ in Berlin, Brandenburg und angrenzenden Regionen geben. Zentraler Bestandteil der geplanten Modellregion sind offene, regionale Gesundheitsakten, die von Krankenkassen bzw. Krankenversicherungen zur Verfügung gestellt werden und an die medizinische Leistungserbringer sowie die Anbieter von Digital Health-Lösungen andocken können. So könne eine regionale Infrastruktur entstehen, mit der innovative, digital unterstütze Versorgungskonzepte zügig im ersten Gesundheitsmarkt getestet werden können, betonte der Leiter des VBKI-Gesundheitsausschusses, Rolf Dieter Möller.

 

Um den Weg zu einer „Digital Health Modellregion“ im Nordosten zu skizzieren, beschreibt der VBKI in seinem Eckpunktepapier eine Reihe von Maßnahmen, die seitens der Politik und seitens der Akteure getroffen werden müssten, um voran zu kommen. Unterstützung kam dabei von dem Gesundheits-IT-Experten Karsten Knöppler, ehemals gevko, der an der Ausformulierung der Empfehlungen beteiligt war. Neben der Schaffung einer Gesundheitsakte sind demnach neue integrierte Versorgungsmodelle unter Einbeziehung von Krankenhäusern und/oder Ärzte(netze)n nötig, außerdem eine einheitliche Anlaufstelle, die Unternehmen mit innovativen Digital Health-Konzepten einen raschen Zugang zu der Modellregion ermöglicht.

 

Zu mehr als einem visionären Konzept wird der Vorschlag des VBKI dadurch, dass sich in dessen Gesundheitsausschuss einige jener Akteure engagieren, die die Schlüssel für die Verwirklichung einer Modellregion in der Hand halten. Das gilt vor allem für die AOK Nordost, deren CIO bei der Vorstellung des Eckpunktepapiers auch selbst zugegen war. Die AOK Nordost geht in Kürze mit Cisco und einem Ärztenetz in den Pilotbetrieb ihrer IHE-basierten Gesundheitsakte. Voraussichtlich ab Somme 2017 sollen die Projektpartner Sana und Vivantes an die Akte angeschlossen werden.

 

Hier entsteht also ein digitales Netzwerk, das bereits einen relevanten Teil der stationären Versorgungsinfrastruktur im Nordosten abdeckt und das eine Art Nukleus für die Modellregion sein könnte. Auch die Techniker Krankenkasse, die ihre ebenfalls IHE-basierte Gesundheitsakte ausgeschrieben hat und dafür Anfang des Jahres den Zuschlag erteilen möchte, ist im VBKI engagiert.

 

Eckpunktepapier des VBKI: „Digital Health – Chance für die Hauptstadtregion“

http://www.vbki.de/sites/default/files/public%3A/Digital%20Health_0.pdf

 

Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM