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Die elektronische Behandlungsinformation (eBI) der Knappschaft könnte zu einem eHealth-Projekt des Innovationsfonds werden.
Die Knappschaft hatte die eBI im Jahr 2013 eingeführt, nachdem sie ihre jahrelangen Gesundheitskartenprojekte gestoppt hatte. Es handelt sich um eine Aufarbeitung der Abrechnungsdaten der Krankenkasse. Sie wird – vorherige Zustimmung des Versicherten vorausgesetzt - kooperierenden Krankenhäusern zur Verfügung gestellt, wenn ein Versicherter eingewiesen wird.
Die Knappschaft betrachte die eBI als großen Erfolg, sagte Knappschaft-Geschäftsführerin Bettina am Orde im Gespräch mit E-HEALTH-COM: „In den letzten zwei Jahren haben wir 34 Krankenhausstandorte an die eBI angeschlossen. 210.000 Versicherte haben ihr Einverständnis erklärt.“ Aktuell umfasse das Projekt neben der Anamneseunterstützung auch einen Medikationsrisikocheck. Darüber hinaus werde das Entlassmanagement als Schnittstelle zum niedergelassenen Arzt pilotiert.
Möglicherweise wird die eBI bald sogar ein bundesweites eHealth-Projekt der Krankenkassen. Zum einen kooperiert jetzt die Barmer GEK mit der Knappschaft und bietet ihren Versicherten auch die eBI an. Zum anderen soll die eBI als ein Projekt der Krankenkassen in den Innovationsfonds eingebracht werden. Ziel: Regelversorgung. „Der Gesetzgeber hat mit dem Innovationfonds die Möglichkeit geschaffen, innovative Ideen zur Verbesserung der Versorgung zu erproben, verbunden mit dem klaren Auftrag, einen Nutzen in der Fläche zu stiften. Der Fonds kann uns dabei helfen, die technischen Herausforderungen einer kassenübergreifenden eBI-Lösung zu schultern. Wir hoffen, dass wir einen Zuschlag erhalten“, so am Orde.
Wird die Knappschaft irgendwann etwa doch wieder an die Telematikinfrastruktur andocken, trotz der schlechten Erfahrungen beim ersten Anlauf? Am Orde lässt das offen: „Als Anwendung kann mit der eBI jederzeit auf die Telematikinfrastruktur aufgesetzt werden, und wir nehmen positiv zur Kenntnis, dass der Gesetzgeber diese mehr und mehr für externe Applikationen öffnet.“ Aber: „Wir haben uns bei der Entwicklung von eBI seinerzeit bewusst gegen ein Projekt entschieden, das sich Gedanken über den Transportkanal macht.“
Philipp Grätzel von Grätz, Redaktion E-HEALTH-COM