Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich an der Website anzumelden
Bild: © beugdesign
Während Europa dem Brexit-Referendum entgegen fiebert, versucht sich die EU weiter an der Vernetzung der nationalen Gesundheitssysteme.
Im Kontext der von der EU-Kommission ausgerufenen European Single Market Strategie soll in Europa in den nächsten vier Jahren eine digitale Service-Infrastruktur für eHealth aufgebaut werden. Das Projekt geht auf das im Gefolge der EU-Richtlinie zur grenzüberschreitenden Patientenversorgung gegründete Europäische eHealth Network zurück, ein freiwilliger Zusammenschluss von Repräsentaten der nationalen Gesundheitssysteme.
Es handelt sich letztlich um eine Fortführung und Verstetigung jener IHE-konformen Infrastruktur für elektronische Rezepte und elektronische Patient Summaries, die mit Fördermitteln der EU-Kommission im epSOS-Projekt und dessen Nachfolgeprojekt EXPAND entwickelt wurde. Bis Ende März hätten bereits zwanzig EU-Mitgliedsstaaten ihre Bereitschaft erklärt, an der digitalen Service-Infrastruktur für eHealth („eHealth DSI“) mitzuwirken, sagte Tapani Piha von der EU-Kommission, der bei der conhIT über das Vorhaben berichtete. Deutschland sei eines dieser 20 Länder.
Kernelement der eHealth DSI sind die von den jeweiligen nationalen Gesundheitssystemen zu etablierenden National Contact Points (NCP). Sie fungieren als Tore für die Übertragung der elektronischen Rezepte und Patient Summaries. Unter anderem werden die Dokumente an den NCP übersetzt und elektronisch so bearbeitet, dass sie mit den (auch in Zukunft unterschiedlichen) nationalen eHealth-Infrastrukturen kompatibel sind. Neben den NCPs wird es einige zentrale Komponenten geben, die Core Services, die die EU-Kommission aufbauen wird. Bereits 2018 sollen die ersten EU-Staaten an die eHealth DSI angeschlossen sein. Im Jahr 2020 soll das Netzwerk vollständig sein und dann einen europaweiten Austausch elektronischer Rezepte und Patient Summaries ermöglichen.
Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM