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Bild: © Daniel Ernst
Das BMBF hat die Details zum neuen Fachprogramm Medizintechnik vorgestellt. Auch Förderbescheide für fünf Industrie-in-Klinik-Plattformen wurden zugestellt.
Insgesamt 240 Millionen Euro lässt sich das Bundesforschungsministerium sein neues Förderprogramm kosten, das „Fachprogramm Medizintechnik“. Es ist ein Resultat des vor fünf Jahren begonnenen Strategieprozesses Medizintechnik. Das Förderprogramm beginnt im Jahr 2017 mit 40 Millionen Euro, in den vier Folgejahren werden dann jeweils 50 Millionen Euro ausgeschüttet.
Im Fokus: Anwendungsfähige Produkte
Ein wichtiger Schwerpunkt sei die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen, betonte Staatssekretär Georg Schütte anlässlich der 2. Nationalen Strategiekonferenz Medizintechnik am 31. Mai 2016 in Berlin. „Das Förderprogramm wird sich stärker am medizinischen Bedarf ausrichten. Es wird sich auf anwendungsfähige Produkte konzentrieren. Wir wollen damit den Wandel in der Medizintechnik von Produktanbietern hin zu Anbietern medizintechnischer Lösungen unterstützen.“
Inhaltliche Schwerpunkte setzt das Ministerium bei chronischen Erkrankungen sowie psychischen und neurodegenerativen Erkrankungen. Konkret unterstützt werden sollen die Fördermittelnehmer unter anderem bei der Überwindung von Hürden für den Übergang vom Innovationsstatus in die reguläre Versorgung. „Wir setzen hier auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Klinikern, Versorgungsforschern und Gesundheitsökonomen“, so Schütte.
Ebenfalls bei der Berliner Strategiekonferenz annonciert wurden jene fünf von 17 BMBF-geförderten Industrie-in-Klinik-Plattformen, die nach der ersten Förderphase mit je 75000 Euro jetzt in die Hauptförderphase mit insgesamt 12 bis 15 Millionen Euro eintreten. Die Industrie-in-Klinik-Plattformen sind eine Art Medizintechnikinkubatoren, in deren Rahmen Unternehmen und Ärzte bei der Entwicklung medizintechnischer Produkt- und Prozessinnovationen Hand in Hand arbeiten.
Industrie-in-Klinik-Plattformen: Auch eHealth ist mit dabei
In den kommenden Jahren mit weiterer Unterstützung rechnen können das Kizmo Oldenburg, das M3i München, das MEC-ABC Bonn, das MHI Berlin und das NeuroTechGate Bochum. Das Kizmo fokussiert auf technische Werkzeuge in den Bereichen HNO, Neurochirurgie und Phoniatrie. Das M3i kümmert sich um chirurgische Anwendungen in den Bereichen Muskuloskeletal- und Viszeralchirurgie sowie interventionelle Kardiologie. Beim MEC-ABC geht es um Medizinprodukte für die neurologische Rehabilitation und Hilfsmittelversorgung. Und das NeuroTechGate kümmert sich um neuromedizinische Innovationen.
Besonders interessant an der Schnittstelle von Medizintechnik und Gesundheits-IT ist die fünfte Plattform. Der MHI oder „Mental Health Incubator“ ist eine Kooperation zwischen dem Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) und Flying Health. Der Fokus liegt hier auf der Entwicklung neuartiger digitaler Anwendungen zur Diagnose und Therapie psychoneurologischer Erkrankungen.
Weitere Informationen unter: https://www.bmbf.de/de/patientenversorgung-verbessern-innovationskraft-staerken-2929.html
Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM