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Bild: © reneberger123
Das Schweizer eHealth Barometer deutet auf gutes Wetter. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Nachfrage nach digitalmedizinischen Anwendungen bei der Bevölkerung deutlich gestiegen.
So ist 2017 erstmals eine Mehrheit grundsätzlich bereit, ein elektronisches Patientendossier zu eröffnen. 45 Prozent der Schweizer würden dies von sich aus tun, zusätzliche 11 Prozent dann, wenn ihnen die Eröffnung von einer Gesundheitsfachperson empfohlen wird. 65 Prozent derjenigen, die auf Empfehlung hin ein Dossier eröffnen würden, möchten dies beim Hausarzt tun.
Auch bei anderen eHealth-Anwendungen zeigt der Trend auf höhere Akzeptanz. So gaben 20 Prozent der Schweizer an, Gesundheits-Apps zu nutzen, doppelt so viele wie in den Jahren zuvor. 62 Prozent der Schweizer finden es wichtig oder sehr wichtig, Rezepte per E-Mail oder Internet erneuern zu können. 56 Prozent wollen online Arzttermine vereinbaren können. 53 Prozent wollen ihren Arzt per Mail kontaktieren können, und immerhin 33 Prozent befürworten Online-Sprechstunden.
Etwas geringer wird die Begeisterung der Eidgenossen, wenn es ans Bezahlen geht. 60 Prozent sagen kategorisch, dass sie nicht bereit seien, für ein elektronisches Patientendossier zu bezahlen. 36 Prozent wären würden dafür im Durchschnitt 72 Schweizer Franken ausgeben.
Auf Seiten der Gesundheitsfachberufe und hier vor allem bei den niedergelassenen Ärzten findet sich dagegen weiterhin eine gewisse Zurückhaltung. 56 Prozent sagen, dass sie das elektronische Patientendossier unterstützen, 10 Prozentpunkte weniger als noch vor einigen Jahren und deutlich weniger als bei Krankenhäusern und Apothekern, die rund 80 Prozent erreichen. Knapp die Hälfte der Apotheker, aber nur jeder fünfte Arzt würde Patienten von sich aus ein Patientendossier anbieten bzw. nahelegen. Der Rückgang der Zustimmung bei den Ärzten zum Dossier korreliert mit einem Rückgang des Vertrauens in den Datenschutz. Aktuell sagen 42 Prozent der Ärzte, dass sie Vertrauen hätten, dass die zuständigen Stellen den Datenschutz einhielten. Das sind 15 Prozentpunkte weniger als vor zwei Jahren.
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Text: Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM