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Foto: © WavebreakMediaMicro
Im Rahmen von KV-Connect spezifizieren die KVen eine neue Schnittstelle, die den Datentransfer auf Mobilgeräte von Patienten (oder von Kollegen) erlauben soll. Erste Details gabs bei der conhIT.
Aus der Praxis-IT ans Patienten-Handy? Das geht bisher nur punktuell, und meist unter Einsatz von Apps, die der jeweilige Praxis-IT-Hersteller zur Verfügung stellt. Ein flächendeckender Standard existiert nicht. Künftig soll es noch einen anderen Weg geben. Pünktlich zur conhIT 2018 hat die KV Telematik bekanntgegeben, dass sie es Ärzten, die den Kommunikationsdienst der KVen KV-Connect nutzen, ermöglichen will, eArztbriefe mit angehängten Dokumenten wie Medikationsplan, Impfpass oder AU-Bescheinigung verschlüsselt an Mobilgeräte weiterzuleiten – zum Beispiel an Handys von Patienten oder auch an das iPad eines Kollegen.
Das Angebot richtet sich in erster Linie an Start-up-Unternehmen und andere Unternehmen, die innovative mobile Anwendungen für Ärzte oder Patienten entwickeln und dazu Behandlungsunterlagen des Patienten benötigen. Diese Unternehmen können die neue Schnittstelle in ihrer jeweiligen Anwendung – etwa einer mobilen Patientenakte oder einer smartphonebasierten Medikationsanwendung – implementieren.
Der Patient, der sich die jeweilige App herunterlädt, muss dann bei dem App-Anbieter eine gesicherte E-Mail-Adresse einrichten. Ein privater Schlüssel wird generiert und auf dem Smartphone oder Mobilgerät hinterlegt. Der Patient kann seine E-Mail-Adresse dann seinen Ärzten nennen mit der Bitte, den elektronischen Arztbrief und eventuelle Anhänge aller Art individuell verschlüsselt über den E-Mail-Client von KV-Connect an ihn zu verschicken.
„Die Anhänge kann der Patient auch herunterladen. Der Arztbrief selbst kann bis auf weiteres nur innerhalb des Sicheren Netzes der KVen genutzt werden“, sagte KV Telematik-Chef Florian Fuhrmann im Gespräch mit E-HEALTH-COM. Der Patient könnte den Arztbrief samt Anhang also beispielsweise an einen anderen Arzt mit KV Connect-Anschluss weiterleiten. Auf seiner Festplatte ablegen oder per privater Mail verschicken könnte er ihn – anders als eventuelle Anhänge – nicht.
Fuhrmann betonte, dass es sich bei der neuen Schnittstelle um eine Open-Source-Schnittstelle handele, die jedem interessierten Unternehmen frei zur Verfügung gestellt werde. Aktuell läuft noch bis Juni die Kommentierung. „Wir gehen davon aus, dass wir Ende Juni die finale Schnittstellenspezifikation veröffentlichen und die Funktion dann zum vierten Quartal 2018 implementieren können“, so Fuhrmann.
Philipp Grätzel von Grätz, Chefredakteur E-HEALTH-COM