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Beitrag BMC

Wie kommen wir voran mit der digitalen Transformation im Gesundheitswesen, Frau Dr. Klapper?

Dr. Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des DBfK e.V.

Die BMC-Vorstandsmitglieder weisen den Weg für ihre jeweiligen Branchen. Für die Pflege hat Dr. Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des DBfK e.V. geantwortet:

 

Wie digital ist Ihre Branche aktuell?
In der Pflege stehen wir in Sachen Digitalisierung noch ganz am Anfang bezogen auf das Ausmaß, das vorstellbar wäre.

 

Welchen Mehrwert sehen Sie in einem digitalisierten Gesundheitswesen für Ihre Branche?
Der größte Mehrwert besteht in der Erleichterung von multiprofessioneller Teamarbeit und in einer effizienten Unterstützung der Dokumentation. Aber auch andere Chancen tun sich auf wie etwa durch Verständigungshilfen im interkulturellen Umgang oder durch Online-Services bei Beratungsaufgaben.

 

Was sind die „Quick Wins“ der digitalen Transformation für Ihre Branche?
Schnelle Gewinne wären vor allem zu verorten in einer Reduktion des Bürokratieaufwands in der Arbeitszeit und in einem besseren Informationsfluss rund um die Patient:innen.


Welche Zahl, die einen Missstand in der Gesundheitsversorgung beschreibt, könnte man mit der digitalen Transformation auflösen?
Der prozentuale Anteil der täglichen Arbeitszeit, der für Dokumentationsaufgaben aufgewandt werden muss, könnte drastisch reduziert werden.

 

Wie überzeugen wir Ihre Branche von den Vorteilen der digitalen Transformation des Gesundheitswesens und davon, diese mitzugestalten und zu treiben?
Digitale Anwendungen kommen rasch in die Praxis, wenn ihr Nutzen für die Anwender:innen unmittelbar spürbar ist, möglichst keine Fehler dabei auftreten und sie gut in die Arbeitsprozesse passen. Dazu ist wichtig, die Bedarfe der Praxis genau zu kennen und Fachleute aus der Pflegepraxis und PatientInnen von Anfang an an der Entwicklung neuer Anwendungen zu beteiligen.

 

Worauf müssen wir uns besonders konzentrieren, wenn die digitale Transformation des Gesundheitswesens gelingen soll?
Einzelne Anwendungen müssen unbedingt in das „große Zielbild“ passen: mehr Gesundheit für die Menschen, bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung für alle, Wirtschaftlichkeit und Steuerung über aussagekräftige Outcome-Parameter. Und ganz wichtig: Digitalisierung muss Beziehungsgestaltung in der Versorgung unterstützen, nicht ersetzen.


Was wäre der Game Changer in der ePA, damit sie für Patient:innen und Leistungserbringende einen echten Mehrwert bietet?
Alle Gesundheitsberufe im multiprofessionellen Team der jeweiligen Betreuung eines Patienten müssen Zugang haben und ihre Informationen eintragen können, damit Kooperation funktionieren kann. Informationen müssen in der ePA in verknüpfbaren Formaten abgelegt werden und nicht als PDF.

 

Welche „Argumente“, warum das Gesundheitswesen nicht so schnell digitalisiert werden kann, können Sie nicht mehr hören?
Sicherheitsargumente im Datenschutzbereich, die ins Feld geführt werden, ohne die Risiken klar zu benennen und ohne Lösungen vorzuschlagen.  

 

Mein Ratschlag an die Politik im Bereich der digitalen Transformation des Gesundheitswesens …
Machen! International ist jetzt so viel Vorsprung gewonnen, dass wir uns die besten Lösungen geradezu herauspicken können.

 

 

 

Das Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen wird auch in verschiedenen Sessions auf dem BMC-Kongress thematisiert