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AAL-Kongress: Staatsekretär Rachel kündigt Erhöhung der Fördermittel an

Mit knapp 600 Teilnehmern fand am 26. und 27. Januar in Berlin der dritte Deutsche AAL-Kongress statt. Organisiert von der Innovationspartnerschaft AAL des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie des VDE ist der Kongress das wichtigste Treffen der noch jungen, aber wachsenden Community zum Thema Ambient Assisted Living, kurz AAL. So stellten auch in diesem Jahr zahlreiche Forschungsgruppen und die von der Innovationspartnerschaft initiierten interdisziplinären Arbeitsgruppen Zwischenergebnisse vor. Einigkeit herrschte darüber, dass technikgestützte Assistenzsysteme immer bedeutender werden, um älteren und hilfsbedürftigen Menschen ein langes und sicheres Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

 

Die Bundesregierung unterstrich auf dem Kongress abermals ihre Unterstützung für das Thema AAL. So gab Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, bekannt, dass das Ministerium die Fördergelder für das Forschungsfeld „Assistenzsysteme im Dienste des älteren Menschen“ um 21 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro aufstocken wolle. Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, Vorstandsvorsitzender des VDE, betonte die gewaltigen, auch wirtschaftlichen Potenziale von AAL: Da es angesichts der demografischen Entwicklung zukünftig weniger pflegende, aber erheblich mehr pflegebedürftige Menschen geben wird, geht der VDE von einem schnellen Marktwachstum und einer breiten Nutzung von AAL-Anwendungen schon im Jahr 2015 aus.

 

Auf dem Kongress wurde allerdings auch deutlich, dass noch eine große Lücke zwischen dem bereits heute technisch Möglichen und seinem Einsatz im Alltag klafft. Ein Grund: Es fehlt bislang an spezifischen Standards und Normen für die AAL-Geräte. Um dies zu ändern, präsentierte die Arbeitsgruppe „Schnittstellenintegration und Interoperabilität“ der Innovationspartnerschaft auf dem Kongress den ersten Teil eines Weißbuchs. Zudem legte der VDE das Positionspapier „Intelligente Heimvernetzung“ vor. Neben technischen Lösungen mangelt es, auch das wurde in Berlin offenkundig, vor allem noch an Geschäftsmodellen für einen breiten Einsatz von AAL-Systemen und Dienstleistungen. Um bei den Nutzern die Akzeptanz der Technik zu erhöhen, sollten die Geräte und Services zielgruppengerecht gestaltet sein und die Kommunikation über AAL intensiviert werden.