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Bosch Healthcare: Erfolgreiche Telemedizinlösungen in Europa

Die Bosch-Gruppe ist erstmals auf der Medica, der weltweit größten medizintechnischen Fachmesse mit einem eigenen Stand vertreten. Die im vergangenen April gegründete Tochter Robert Bosch Healthcare GmbH präsentiert dort telemedizinische Systemlösungen für Kliniken, medizinische Zentren, Ärzte und Versicherungen. Dadurch kann der Gesundheitszustand von Patienten, die beispielsweise an chronischen Herz- oder Lungenkrankheiten leiden, regelmäßig überwacht werden, ohne dass diese ihre gewohnte Umgebung verlassen müssen. „Durch diese intensive Betreuung kann die Zahl kostenintensiver Krankenhausaufenthalte verringert und somit neben Kosteneinsparungen auch die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden“, sagte Dr. Sascha Henke, Leitung Marketing und Vertrieb der Robert Bosch Healthcare GmbH.

 

 

Mit dem Messeauftritt unterstreicht Bosch den Markteintritt mit telemedizinischen Lösungen in Europa, die in den USA bereits beachtliche Erfolge vorweisen können. Derzeit startet ein Projekt mit den Asklepios Kliniken. Das medizinische Zentrum in München-Gauting betreut zusammen mit niedergelassenen Ärzten in Südbayern Patienten, die an der Lungenkrankheit COPD leiden. Mit einem einfach zu bedienenden Gerät können die Betroffenen zu Hause täglich Vitaldaten wie den Gehalt des Sauerstoffs im Blut oder den Puls messen. Zudem werden sie mit täglich wechselnden Fragen nach ihrem persönlichen Befinden, Krankheitssymptomen, Medikamenteneinnahme und Alltagsablauf befragt. Hinzu kommt eine gezielte tägliche Schulung und Motivation der Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung und gesundheitsförderndem Verhalten. Die Angaben der Patienten und die Vitaldaten werden im medizinischen Zentrum von Fachpersonal ausgewertet. Werden Auffälligkeiten festgestellt, nehmen die Betreuer von Asklepios direkt Kontakt auf oder verständigen den betreuenden Facharzt.  Die telemedizinischen Systeme von Bosch bauen auf Produkten der ehemaligen US-Firmen Health Hero Network und ViTel Net – zwei Pionieren in der Telemedizin – auf. Nach der Übernahme beider Firmen entwickelt Bosch diese Technologie nun weiter. „Hier können wir auf die große Erfahrung von Bosch beispielsweise in der schnellen und sicheren Übermittlung und Verarbeitung von gemessenen Daten aufbauen“, sagte Dr. Ulrich Behner, Leitung Bosch Healthcare für den Bereich Technik. Hinzu kommen die Erfahrungen aus dem Projekt „Partnership for the Heart“, in dem Bosch seit 2006 als technischer Konsortialführer mit der Charité in Berlin und dem Robert Bosch Krankenhaus in Stuttgart die Fernbetreuung von Herzpatienten in einer wissenschaftlichen Studie untersucht.

 

In den USA werden derzeit bereits rund 30 000 Patienten mit den Bosch-Systemen betreut. Zu den Indikationen gehören neben COPD auch chronische Herzinsuffizienz, Diabetes und Depressionen. Die Betreuungsprogramme sind nicht nur für einzelne Krankheiten anwendbar, sondern lassen sich für Patienten, die an mehreren dieser Krankheitsbilder leiden, variabel zusammenstellen. Der nachhaltige Erfolg der Bosch-Lösung wird von den Ergebnissen zahlreicher Studien bestätigt, wie beispielsweise die der US-Veteranenbehörde (US Department of Veterans Affairs) oder die der Universität von Colorado. Demnach sinkt bei COPD-Patienten die Zahl der Krankenhausaufenthalte durch den Einsatz des telemedizinischen Bosch-Systems um 20 Prozent, bei einzelnen Indikationen oder besonders kostenintensiven Aufnahmen sogar um mehr als die Hälfte.