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USA: Hacker entwendet Millionen von Patientendaten

Spektakulärer Coup oder großer Bluff? Am 30. April hatte ein krimineller Hacker die staatliche Website eines Programms zur Überwachung von Medikamentenverschrei- bungen im US-Bundesstaat Virginia gekapert. Auf der Seite hinterließ er folgende Nachricht: "Ich habe Euren Scheiss! In meinem Besitz sind jetzt 8.257.378 Patientendatensätze und insgesamt 35,548,087 Verschreibungen."

 

Der Hacker behauptete, alle Originaldaten gelöscht und durch eine verschlüsselte Kopie ersetzt zu haben. Überdies seien  sämtliche Sicherungskopien nicht mehr existent. "Für 10 Millionen Dollar sende ich Euch das Passwort." Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, hatte der Hacker damit gedroht, nach Ablauf eines Ultimatums von sieben Tagen  die Daten meistbietend zu verkaufen. Die Datenbank ist Teil eines Programms zur Überwachung des Betäubungsmittelmissbrauchs. Um zu verhindern, dass sich Drogenabhängige besonders starke Schmerzmittel wie Morphium gleichzeitig von vielen verschiedenen Ärzten verschreiben lassen, müssen die Apotheken jede Ausgabe eines dieser Medikamente in eine zentrale Datenbank eintragen. Timothy Kaine, Gouverneur von Virginia, beeilte sich umgehend mitzuteilen, dass es sich  bei dem Diebesgut nicht um digitale Patientenakten handeln würde. Dem Hacker könnten aber Patientendaten wie Namen, Adressen, Sozialversicherungsnummern und Angaben über die verschriebenen Medikamente in die Hände gefallen seien.

 

Ob  der Hacker die Daten nur gelöscht oder auch gestohlen hat, ist unklar. Offizielle Stellen teilten inzwischen mit, dass die Datenbank inzwischen wieder hergestellt wurde. Sein Ultimatum hat der Hacker jedenfalls verstreichen lassen. Möglicherweise ist ihm die Sache zu "heiß" geworden: Die Staatspolizei von Virginia und das FBI sind ihm bereits auf den Fersen.