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Frankfurt am Main, 12. November 2009 – Gemeinsam mit dem Branchenverband Spectaris durchgeführte Studien des ZVEI über Kosten im Gesundheitswesen belegten für mehr als 30 Beispiele Einsparpotenziale von über 2,8 Milliarden Euro jährlich durch neue Medizintechnik. „Dem Einsatz innovativer Technologien im deutschen Gesundheitsmarkt stehen systematische Hemmnisse entgegen, die es im Bereich der Politik und im Bereich der Selbstverwaltung aufzulösen gilt", monierte Fachverbandsgeschäftsführer Hans-Peter Bursig am Rande der Weltleitmesse MEDICA. Die vielfältigen medizintechnischen Entwicklungen zur Erhöhung der Versorgungsqualität und zur Reduzierung der Fallkosten blieben oft ungenutzt.
Einsparpotenziale wurden vor allem dort identifiziert, wo durch modernste Technik Diagnose-, Behandlungs- oder Therapiemöglichkeiten verbessert und effizienter gemacht werden können. Dazu zählen zum Beispiel kürzere Operationszeiten, kürzere Liegezeiten, die Reduzierung von Personalkosten oder Materialeinsparungen. Hinzu kommen als Vorteile für den Patienten schnellere Genesung, körperliche Unversehrtheit, rasche Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess oder längere Lebenszeit.
Das deutsche Gesundheitssystem sei derzeit nicht in der Lage, innovative Medizintechnik flächendeckend in einem überschaubaren Zeitrahmen zu realisieren, erläuterte Bursig. „Sowohl die chronische Unterfinanzierung öffentlicher Kliniken im Bereich der Investitionen als auch die komplexen Verfahren zur Übernahme neuartiger Behandlungsmethoden in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen sind problematisch." Die Antragsverfahren und die Anforderungen an Studien und andere Kosten-Nutzen-Nachweise seien besonders auch für mittelständische Unternehmen eine große Belastung.
Das im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung zum Ausdruck kommende Bekenntnis zur Bedeutung des Gesundheitssektors in Deutschland sei ermutigend. Dies müsse sich nun auch in einem konsequenten Aufbau von Gesundheitsinfrastrukturen niederschlagen. Der ZVEI bietet den Selbstverwaltungsinstitutionen, vor allem den Kassenverbänden und dem Gemeinsamen Bundesausschuss an, in einen intensiveren Dialog darüber einzutreten. Bursig: „An der Ausgestaltung eines innovationsfreundlicheren Gesundheitsmarktes werden wir uns mit viel Engagement beteiligen."
Quelle: ZVEI