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Health-IT |

20 Jahre bvitg: Ein Verband auf Erfolgskurs

1995 entschieden sich acht Unternehmen, ihre Interessen als Anbieter von KIS-Lösungen zu bündeln und gründeten den Verband der Hersteller von patientenorientierten Krankenhausinformationssystemen. Heute ist aus dem einstigen VHK der Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e. V. mit aktuell über 50 Mitgliedsunternehmen geworden. Die steigende Mitgliederzahl ist jedoch nicht der einzige Erfolg des Verbands in den letzten 20 Jahren, wie Matthias Meierhofer, Vorstandsvorsitzender des bvitg, auf der Pressekonferenz anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Verbandes betonte.

 

Bereits kurze Zeit nach seiner Gründung hat sich der Verband aufgrund der technischen Entwicklungen, der marktpolitischen Gegebenheiten und der steigenden Notwendigkeit zur Vernetzung ganzheitlicher verstanden. Im Jahr 2000 erfolgte die Neufirmierung unter dem Namen Verband der Hersteller von IT-Lösungen im Gesundheitswesen, was mit einer Öffnung des Verbandes für die gesamte Softwareindustrie im Gesundheitswesen einherging. In den darauffolgenden Jahren wuchs die Relevanz der Branche und damit auch die des Verbandes, der sich als wichtiges Organ in der Politik und der Selbstverwaltung positionierte. Konsequenterweise kam es 2011 zu einer erneuten Umbenennung hin zum heutigen Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e. V.

 

„Wir haben den Anspruch, die Versorgung der Menschen mittels intelligenter IT-Lösungen zu verbessern, hierfür die notwendigen Rahmenbedingungen – politischer und technischer Natur – zu entwickeln, zu forcieren und zu verbreiten“, fasste Matthias Meierhofer die Ziele des bvitg zusammen.


Erfolge der letzten 20 Jahre

Und das ist dem Verband in den vergangenen zwei Dekaden dank der innovativen Lösungen und Produkte seiner Mitgliedsunternehmen auch gelungen. Diese sorgten beispielsweise dafür, dass heute die Mehrheit der niedergelassenen und Klinikärzte Softwarelösungen zur Unterstützung ihrer Arbeit einsetzt. Das mag aus heutiger Perspektive banal klingeln – vergleicht man den heutigen Einsatz von Software im klinischen Setting jedoch mit dem von 1995, wo Software hauptsächlich zu administrativen Zwecken genutzt wurde, ist dies als durchschlagender Erfolg zu werten.

 

„Die Produkte unserer Mitgliedsunternehmen trugen außerdem maßgeblich zur reibungslosen Einführung des DRG-Systems bei. Darüber hinaus sorgte die Gesundheits-IT für mehr Sicherheit in der Patientenversorgung, beispielsweise durch eine engere Vernetzung von Medizintechnik und IT, durch Entscheidungsunterstützungssysteme und durch bessere Möglichkeiten zur Dokumentation“, ergänzte Matthias Meierhofer.


Gesundheits-IT als Wirtschaftsfaktor etabliert

Dank der Innovationskraft der Unternehmen und der Arbeit des Verbandes, welcher der Branche auf allen institutionellen Ebenen eine Stimme und ein Gesicht verlieh, etablierte sich die Gesundheits-IT in den letzten 20 Jahren darüber hinaus als wichtiger Wirtschaftszweig mit einem Umsatz von 1,6 Milliarden Euro und derzeit etwa 12.000 Beschäftigen – davon über 30 Prozent Frauen.  

 

Die steigende Relevanz der Branche spiegelt sich unter anderem auf der vom bvitg ins Leben gerufenen conhIT wider: 2008 gegründet, ist die Messe heute das wichtigste Branchenevent Europas mit zuletzt 360 Industrieausstellern und rund 6.000 Fachbesuchern, darunter über 20 Prozent aus dem Ausland.

 

Zukünftige Herausforderungen

Zweifelsfrei trug die Verbandsarbeit und die Initiative der Mitgliedsunternehmen in der Vergangenheit dazu bei, dass die Gesundheits-IT heute einen hervorragenden Stellenwert genießt. Anlass zum Ausruhen sieht Matthias Meierhofer jedoch nicht: „Wir stehen heute in Deutschland vor der Situation, dass die IT nicht zur Hochform auflaufen kann, weil das System in der Selbstverwaltung und in Regulationen zu ersticken droht. Im internationalen Vergleich steht Deutschland immer noch nicht gut genug da. Für uns als Verband stellen sich also in den kommenden Jahren viele Herausforderungen, denen wir begegnen müssen. Dabei werden wir unsere Ziele und Forderungen kontinuierlich neu definieren.“

 

Exemplarisch ging er auf das eHealth-Gesetz ein und betonte das klare Bekenntnis des Verbandes zur Telematikinfrastruktur und zur einheitlichen, transparenten Einführung von Standards. Darüber hinaus warnte er vor „dem Aufbau künstlicher Hürden unter dem Deckmantel des Datenschutzes.“ Bereits heute seien digitale Daten besser vor Fremdeinsicht geschützt als dies in Papierform jemals der Fall sein könne.

 

Abschließend forderte er „eine innovationsfreundliche Umgebung, damit Potenziale voll ausgeschöpft werden und Trends – wie beispielsweise die Mobilität der Daten und die Einbindung der Patienten – zu einem Mehrwert im Gesundheitswesen führen“.