Alarmstimmung bei Ärzt:innen und Apotheker:innen
Am stärksten sank das Medizinklima der Ärzt:innen, das um 22,9 Punkte auf einen Wert von -33,1 zurückging. Damit erreicht die wirtschaftliche Zuversicht der Ärzt:innen einen neuen Tiefstand: „Sie unterschreitet sogar das bisherige Minimum vom Mai 2020, das durch die erste Welle der Covid-Pandemie verursacht wurde“, so Professor Obermann.
Drastisch ist auch die Lage der Apotheker:innen: Bei ihnen sank das Medizinklima um 22,1 Punkte auf einen Wert von -54,4 und weist damit den niedrigsten Wert aller befragten Gruppen in der ambulanten Versorgung auf.
Im Vergleich dazu mussten die nichtärztlichen Heilberufler:innen nur einen moderaten Rückgang des Medizinklimas um 11,1 Punkte in Kauf nehmen. Damit ergibt sich bei ihnen ein Medizinklima von -16,0.
Zukunftssorgen belasten Leistungserbringer:innen
Ausschlaggebend für die schlechte Entwicklung des Medizinklimas ist in den meisten Fällen nicht die aktuelle wirtschaftliche Lage: „Die Zukunftserwartungen in der ambulanten Versorgung sind erneut stark zurückgegangen und liegen mittlerweile in vielen Gruppen auf hochkritischem Niveau“, analysiert Professor Obermann. Am größten sind die Sorgen bei den Apotheker:innen: 83,3 Prozent von ihnen rechnen mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage. Auch bei Hausärzt:innen, Fachärzt:innnen, Zahnärzt:innen und Ergotherapeut:innen erwarten dies mehr als zwei Drittel der Befragten.
Vergleichsweise optimistisch zeigen sich aktuell nur die Heilpraktiker:innen, bei denen lediglich 28,0 Prozent von einer Verschlechterung ausgehen. Sie sind zudem die einzige Gruppe, in denen ein zweitstelliger Anteil der Befragten mit einer positiven Entwicklung ihrer Lage rechnet (17,3 Prozent). In allen anderen Gruppen glaubt nur ein Bruchteil der Befragten an eine Verbesserung (max. 5,4 Prozent).
Weitere Informationen
Die Studie zum Download finden Sie unter:
https://www.stiftung-gesundheit.de/studien/medizinklimaindex-mki/
Quelle: Stiftung Gesundheit