Online-Sprechstunde, Smartwatch, Herz-App: Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kann die medizinische Versorgung älterer Menschen verbessern. Sie hat das Potenzial, effektive Vorsorge zu bieten, hochwertige medizinische Gesundheitsversorgung bereitzustellen und nachhaltige Patientinnen- und Patientenversorgung zu unterstützen. Doch die aktuellen Entwicklungen stellen ältere Menschen auch vor Herausforderungen, insbesondere wenn ihnen die nötigen digitalen Kenntnisse fehlen oder die vielfältigen Angebote nicht bekannt sind. Viele Seniorinnen und Senioren befürchten zudem, dass E-Health-Angebote technisch zu kompliziert für sie sind.
Wie E-Health für Menschen über 60 Jahre erfolgreich gestaltet werden kann diskutierten ehrenamtlich Engagierte mit Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik auf der Fachtagung "Gesundheit auf E-Rezept? Digitalisierung verstehen und Kompetenzen stärken" des DigitalPakt Alter am 16. Mai in Berlin.
Verständnis für digitale Services ausbauen
Dabei reicht es nicht, mit Älteren nur die technische Bedienbarkeit von E-Health-Anwendungen zu trainieren. Auch müssen die Beratenden mehr Verständnis für neue digitale Service- und Vorsorgeleistungen schaffen. Obwohl sieben von zehn Seniorinnen und Senioren regelmäßig das Internet nutzen, können nur zwei von zehn sich vorstellen, sich beispielsweise in einer digitalen Sprechstunde behandeln zu lassen.
Um den Besonderheiten, die digitale Gesundheitsanwendungen für ältere Nutzende mit sich bringen, Rechnung zu tragen, bieten die Erfahrungsorte des DigitalPakts Alter für Seniorinnen und Senioren Schulungs- und Vermittlungsangebote. Im persönlichen Kontakt können Ältere vor Ort digitale Anwendungen und die damit verbundenen Möglichkeiten ausprobieren. Ein wichtiger Teil des DigitalPakt Alter ist darum das Förderprogramm zum Auf- und Ausbau von Erfahrungsorten, also niedrigschwelligen Lern- und Übungsangeboten für ältere Menschen.
Digitalkompetenzen stärken
Das Bundesfamilienministerium und die BAGSO - Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen haben den DigitalPakt Alter im August 2021 gegründet. Seither wächst das Netzwerk aus Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft stetig weiter. Seit Dezember 2023 gehören auch alle Bundesländer dazu. Bis Ende 2025 werden 300 Erfahrungsorte gefördert, um ältere Menschen beim Aufbau und Ausbau digitaler Kompetenzen zu unterstützen.
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend