Das Digital-Health-Unternehmen aidhere GmbH stellt ab Juni 2020 mit der Smartphone-App zanadio die erste als Medizinprodukt zugelassene Behandlung für Patienten mit Adipositas Deutschlands zur Verfügung. Mit dem Angebot schließt das Unternehmen eine bedeutende Lücke in der Versorgung von rund 18,4 Millionen Adipositas-Betroffenen in Deutschland. Bisher gibt es keine langfristig erstattungsfähige Therapie zur medizinischen Behandlung der Ursachen von krankhaftem Übergewicht.
Rund 18,4 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Adipositas, gelten mit einem Body-Mass-Index von über 30 also als krankhaft übergewichtig. Trotz zahlreicher Folgeerkrankungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen) die daraus entstehen, gibt es bis heute keine medizinische, verordnungsfähige Therapie.
App deckt Lücke in der Behandlung von Adipositas
Um diesem hohen Behandlungsbedarf nachzukommen hat das Digital-Health-Unternehmen aidhere GmbH eine App speziell für die Betreuung adipöser Patientinnen und Patienten entwickelt. In einem multimodalen Ansatz begleitet die App Betroffene mit Elementen aus Ernährungsempfehlungen, Bewegungstipps und persönlichem Coaching. Das Verfahren per App ist äußerst niedrigschwellig, da es einfach zugänglich und nicht von externen Faktoren, wie Facharztterminen, abhängig ist.
Dr. Nora Mehl, Mitgründerin der aidhere GmbH und Managing Director Scientific Development: “Mit dem zanadio-Programm schaffen wir für Medizinerinnen und Mediziner erstmals ein Angebot, das die Ursachen von Adipositas anspricht - statt wie bisher vorrangig die Folgen der Erkrankung zu behandeln. Die verhaltenstherapeutische wissenschaftliche Grundlage sowie die Mehrstufigkeit des Programms aus Bewegung, Ernährung und Coaching machen das Angebot niedrigschwellig und nachhaltig wirksam. Uns war wichtig, ein Angebot zu schaffen, das den Patienten nicht mit erhobenem Zeigefinger begegnet, sondern sie auf Augenhöhe anspricht und sich einfach in den Alltag integrieren lässt.”
Programm auf wissenschaftlicher Basis
Das mehrstufige Behandlungsprogramm der App fußt auf Erkenntnissen verhaltenstherapeutischer Forschung sowie wissenschaftlichen Standards der Bewegungs- und Ernährungslehre. Entwickelt wurde es von einem Expertenteam aus den Bereichen Psychologie, Verhaltenstherapie, Ernährungswissenschaften und Bewegungswissenschaften. Die Wirksamkeit der App wird aktuell in mehreren Studien, unter anderem in Kooperation mit Prof. Dr. Annette Horstmann von der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, überprüft.
Medizinprodukt der Klasse I - DiGA Zulassung geplant
Die App zanadio ist als Medizinprodukt der Klasse I zugelassen, Behandler können ihren Patienten die App ab Juni 2020 empfehlen. Die Aufnahme in das Verzeichnis für Digitale Gesundheitsanwendungen und damit eine Kostenübernahme durch die Krankenversicherungen ist ab Herbst 2020 geplant.
Die App zanadio steht ab 8. Juni 2020 kostenfrei in den gängigen App-Stores (iOS App Store und Android PlayStore) zum Download zur Verfügung. Zur Einrichtung des kostenpflichtigen Therapie-Programms ist ein persönlicher Sign-up erforderlich.
Die Kostenübernahme erfolgt aktuell durch die Patienten selbst. Bei Interesse können Patienten freiwillig für eine kostenfreie Testphase zum weiteren Nachweis der Wirksamkeit anmelden.
Mehr Informationen unter: www.zanadio.de
Über aidhere GmbH
aidhere ist ein digitalmedizinisches, auf die Entwicklung Digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) spezialisiertes Unternehmen, das 2019 in Hamburg gegründet wurde. Gründer der aidhere GmbH sind Henrik Emmert (MD Business Operations), Dr. Nora Mehl (MD Scientific Development) und Dr. Tobias Lorenz (MD Technical Development). aidhere ist finanziert durch mehrere Business Angel und beschäftigt 11 Mitarbeiter.
Mit seinem ersten Produkt, der App zanadio, verfolgt das Unternehmen in einem multimodalen Therapieansatz das Ziel, Menschen mit Adipositas eine leicht umsetzbare Verbesserung der eigenen Lebenssituation zu ermöglichen. Das Programm zanadio verbindet Medizin, Wissenschaft und KI-Technologie. Die Entwicklung erfolgt in einem interdisziplinären Expertenteam aus Psychologen, Ernährungswissenschaftlern und Sportwissenschaftlern.