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Medizin |

COVID: Pulsoxymetrie-Monitoring fällt in Studie durch

Klang wie eine gute Idee, bringt aber nichts: Das zusätzliche Telemonitoring der Sauerstoffsättigung bei ambulantem COVID verbessert nicht das Outcome.

Bild: © ipopba – stock.adobe.com, 334110034, Stand.-Liz

 

An der randomisierten, kontrollierten, US-amerikanischen COVID-Watch-Studie nahmen zwischen November 2020 und Februar 2021 insgesamt 2097 Patient:innen teil, die eine ambulante Atemwegsinfektion hatten und bei denen eine COVID-Infektion entweder – in zwei Dritteln der Fälle – im Labor bestätigt war oder bei denen die behandelnden Ärzt:innen die Diagnose klinisch als Verdachtsdiagnose gestellt hatten. Alle Patient:innen wurden im Rahmen eines COVID-Betreuungsprogramms versorgt, bei dem zweimal täglich automatische SMS-Nachrichten versandt wurden, die nach Luftnot fragten. Bei Bedarf gab es Telefon-Support von spezialisierten Pflegekräften.

Die auf dieses Programm aufsetzende COVID-Watch Studie wollte wissen, ob sich die zusätzliche Überwachung der Sauerstoffsättigung positiv auswirkte. Die Patient:innen wurden randomisiert zu entweder Standardversorgung oder Telemonitoring der Sauerstoffsättigung mittels Pulsoxymetrie. Primärer Endpunkt war die Zahl der Tage, die die Patient:innen sowohl am Leben als auch nicht im Krankenhaus waren, wobei hierfür nur berücksichtigt wurde, bei wem COVID per Labortest nachgewiesen war.

Das Programm lief jeweils über zwei Wochen. Knapp 8 von 10 Patient:innen in der Interventionsgruppe nutzten die Möglichkeit zur telemetrischen Übertragung der Sauerstoffsättigung, und diese übertrugen im Mittel zehn Werte. Einen Einfluss auf den primären Endpunkt hatte das nicht: Die mittlere Zahl der Tage, die die Patient:innen am Leben und außerhalb des Krankenhauses waren, war bei Telemonitoring exakt so hoch wie in der Kontrollgruppe mit Standardversorgung. Es gab auch keine Subgruppen, die besonders profitiert hätten. Fazit: Die ambulante Anbindung von COVID-Patienten via SMS-/Telefon-Support macht Sinn, die zusätzliche technische Überwachung von Vitalparametern und insbesondere Sauerstoffsättigung kann man sich als generelle Maßnahme sparen. Eine andere Frage wäre, ob bestimmte Hochrisikogruppen profitieren. Das hat di Studie nicht spezifisch untersucht.

Weitere Informationen:

Pulse Oximetry for Monitoring Patients with Covid-19 at Home — A Pragmatic, Randomized Trial. N Engl J Med 2022; 6. April 2022 www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2201541