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Health-IT |

Der digitale Impfpass kommt (auch) aus Köln

Corona-induzierte IT-Entwicklung die nächste: Ein digitaler Impfpass soll jetzt ganz schnell kommen.

Quelle: © kebox – stock.adobe.com

Der digitale Impfpass ist ein EU-Projekt, das auf nationaler Ebene umgesetzt werden soll. Die entsprechenden Vorgaben der Europäischen Kommission werden für den 17. März erwartet. In Deutschland ist das Bundesgesundheitsministerium zuständig und hat den entsprechenden Auftrag jetzt an ein Konsortium aus IBM, dem Blockchain-Spezialisten Ubirch aus Köln, dem IT-Dienstleister Bechtle und govdigital vergeben. Letzteres ist eine Genossenschaft, die im Auftrag von Bund, Ländern und Kommunen IT-Lösungen für den öffentlichen Sektor mitentwickelt und partnerschaftlich betreibt. Die Konsortialführung lieg bei IBM.

 

Sinn und Zweck des digitalen Impfpasses, für den sich auch die Deutsche Telekom beworben hatte, ist es nicht, den gelben Impfpass oder auch die Impfdokumentation in der elektronischen Patientenakte zu ersetzen. Es geht vielmehr um eine sehr kurzfristig zur Verfügung zu stellende, digitale Impf-App bzw. Impfdokumentation – es soll auch eine QR-Code-Version geben – für die Corona-Impfungen. Das Ganze soll so laufen, dass die Impflinge zum Zeitpunkt der zweiten Impfung ihren digitalen Impfnachweis erhalten, der natürlich möglichst fälschungssicher sein muss, um zum Beispiel als Ausweisdokument vor Flugreisen oder bei bestimmten Veranstaltungen nutzbar zu sein. In Israel wird so etwas schon praktiziert, auch die USA denken in diese Richtung.

 

Das Bundeskabinett hatte die Einführung des eImpfpass am 22. Februar beschlossen. Der Zeitraum für die Umsetzung ist mit zwölf Wochen extrem sportlich. Das Projekt startet aber nicht bei null: Ubirch und govdigital haben bereits Pilotprojekte für einen eImpfausweis durchgeführt, im Zollernalbkreis und in Altötting. Für den Nachweis der Fälschungssicherheit soll die Blockchain-Technologie von Ubirch genutzt werden.

 

Inwieweit Blockchain-Technologie für einen digitalen Impfausweis überhaupt nötig bzw. sinnvoll ist, wurde unmittelbar nach Bekanntgabe der Vergabe in den sozialen Medien heiß diskutiert. Ubirch reagierte auf Twitter souverän: „Thanks for all your comments and congrats – we love you! To the blockchain haters: we love you, too.” Details will das Unternehmen in den nächsten Tagen bekanntgeben. Alles werde vollkommen transparent ablaufen.

 

Weitere Informationen:

Bericht über das Ubirch Pilotprojekt Digitaler Impfnachweis im Zollernalbkreis https://www.zollernalbkreis.de/aktuelles/nachrichten/digitaler+impfnachweis

 

Bericht über das Ubirch Pilotprojekt Digitaler Impfnachweis in Altötting

https://blog.ubirch.com/widespread-media-coverage-after-launch-of-the-first-digital-vaccination-certificate/