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Medizin |

Digital unterwegs gegen kranke Haut

Beim zweiten Digi Derma Day des BVDD räumt eine UV-Schutz-Anwendung den Förderpreis ab. Und eine Neurodermitis-App hofft auf den DiGA-Status.

Moderatorin Jessica Hanneken (l.), BVDD-Präsident Dr. Ralph von Kiedrowski und Joscha Hofferbert von Vision Health Pioneers (r.) freuen sich mit der Wildcard-Gewinnerin Larisa Kryuchkova von UVisio. Foto: © wha/BVDD

Neuer Präsident, gleiche Veranstaltung: Fast auf den Tag genau nach der Erstauflage fand jetzt in Berlin zum zweiten Mal der Digi Derma Derma Day des Berufsverbands der deutschen Dermatologen (BVDD) statt. Nachdem der ehemalige BVDD-Präsident und bekennende Teledermatologie-Fan Dr. Klaus Strömer, der unter anderem die BVDD-Tele-Sprechstunde OnlineDoctor initiiert hatte, in den Posten eines Digital Health Advisers des Verbands gewechselt ist, wurde die Veranstaltung vom neuen Präsidenten Dr. Ralph von Kiedrowski eröffnet. Der – „Ich bin noch ein TI-Verweigerer“ – gab sich als interessierter, aber auch kritischer Begleiter der neuen digitalen Lösungen und legte vor allem Wert darauf, dass die Ärztinnen und Ärzte bei digitalen Lösungen stärker eingebunden werden müssen, auch finanziell.

 

Ausgelegt war der Digi Derma Day als ein Pitching-Wettbewerb, bei dem fünf Unternehmen um einen Förderpreis konkurrierten, konkret eine Betreuung durch den Inkubator Vision Health Pioneers. Sieger wurde das Unternehmen Uvisio, das mit einer präventiv ausgerichteten Direct-to-Consumer-Anwendung ins Rennen ging, die vor zu viel UV-Exposition schützen soll. In der Basisversion gibt es einen UV-Sensor, den sich Träger oder Trägerin an Sonnenhut oder Kleidung heften können und der mit der Uvisio-App kommuniziert, die auf Basis der individuellen UV-Exposition Empfehlungen für Schutzmaßnahmen gibt. Noch stärker in Richtung personalisierte Medizin geht eine etwas aufwändigere Version mit einem zusätzlichen, photoplethysmographischen Sensor, der die individuelle Hautreaktion anhand von Durchblutung und Melanin-Index direkt misst.

 

Eine zweite Patientenanwendung, die sich der Jury der Dermatolog:innen stellte, war die Nia App, die sich an Patient:innen mit Neurodermitis richtet. Es handelt um ein zugelassenes Medizinprodukt, das das Selbstmanagement bei atopischer Dermatitis unterstützen soll. Aus seiner Sicht sei diese Anwendung eine sehr gute Ergänzung der ärztlichen Versorgung von Neurodermitits-Patient:innen, betonte von Kiedrowski.

 

Dass die Nia App den Förderpreis nicht erhielt, dürfte vor allem daran gelegen haben, dass das Unternehmen über das „Inkubatorstadium“ streng genommen schon hinaus ist. Der Antrag auf Listung als digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist gestellt: „Wir gehen davon aus, dass wir im ersten Quartal 2022 gelistet sein werden“, sagte Nia Health Co-Founder Tobias Seidl. Die Nia App wäre ab diesem Zeitpunkt dann für GKV-Patienten voll erstattungsfähig und müsste innerhalb eines Jahres weitere Evidenz vorlegen, um über eine dauerhafte Erstattung verhandeln zu können.