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Vernetzung |

Digitale Versorgungsnetzwerke: Was sind die Erfolgsfaktoren?

Die Vernetzung medizinischer Einrichtungen ist nicht an das Vorhandensein einer Telematikinfrastruktur gekoppelt. Der Westdeutsche Teleradiologieverbund zeigt, wie digitale Kooperation nachhaltig gelingt.  

Mit fast 400 Teilnehmern ist der Westdeutsche Teleradiologieverbund eines der größten deutschen Telemedizinnetzwerke. Auf Basis von DICOM-E-Mail kann jede am Netzwerk beteiligte Einrichtung mit jeder anderen in diversen Anwendungsszenarien seit sieben Jahren Bilddaten und Dokumente austauschen. Gründe für diese in der digitalmedizinischen Welt bemerkenswerte Langlebigkeit sieht Marcus Kremers, Geschäftsführer der MedEcon Telemedizin GmbH, unter anderen darin, dass die Kunden mit wenig Aufwand hohen Nutzen bekämen sowie Prozesse verbessern könnten.

 

Außerdem sei es gelungen, eine nachhaltige Struktur zu etablieren, die ein am Bedarf orientiertes Wachstum erlaube. Derzeit würden pro Monat rund 50.000 Untersuchungen über das Netzwerk verschickt, ein Gesamtvolumen von rund 7,5 Terabyte monatlich. Die Tendenz ist steigend. Ein Power-User wie das UK Essen erhielt 2018 rund 20.000 Dokumente/Bilddatensätze zugesandt und verschickte knapp 11.000 Datensätze selbst, ein Plus von 18 Prozent bzw. 8 Prozent. Auch die anderen beteiligten Universitätskliniken sowie diverse radiologische Praxen und Rehakliniken legten teils um zweistellige Prozentsätze zu.

 

Dank einer prozentualen Umsatzbeteiligung in Geschäftsversorgungsverträgen schreibe der Westdeutsche Teleradiologieverbund zudem konstant schwarze Zahlen und sei damit ein verlässlicher Partner, so Kremers beim VISUS-Symposium in Bochum. Das Modell funktioniere, weil es einen klaren wirtschaftlichen und medizinischen Nutzen für die teilnehmenden Einrichtungen gebe. So würden weniger CDs erstellt, weniger Dokumententransporte geordert, Doppeluntersuchungen vermieden und die Belegzeiten reduziert. Von medizinischer Seite schlügen vor allem der rasche Befundaustausch im Rahmen von Notfallsituationen wie Schlaganfall oder Trauma sowie die Möglichkeit zu Konsilen und Zweitmeinungen für die Patienten zu Buche.