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Vernetzung |

Ein Jahr eliPfad: Positive Zeichen für Hausärzte und Patienten

Das eliPfad-Projekt feiert sein einjähriges Bestehen. Die Studie zielt darauf ab, dass ältere Menschen mit mehreren Erkrankungen nach einem Krankenhausaufenthalt wieder selbstständig zuhause leben können. Ungeplante, akute Wiedereinweisungen sollen seltener werden. Erste Rückmeldungen von Teilnehmenden deuten auf einen positiven Effekt hin.

Vorteile für die ambulante Versorgung 

Am Projekt beteiligte Ärztinnen und Ärzte berichten von einer deutlichen Unterstützung durch das eliPfad-Konzept. Auch Dr. med. Christian von Kölln, Facharzt für Innere Medizin und für Allgemeinmedizin aus Münster (Praxis im Turm in Münster Gievenbeck), äußert sich positiv über die innovativen Komponenten des Projekts: „Durch die Nutzung digitaler Kommunikations- und Dokumentationsstrukturen wie Videofallkonferenzen und einer elektronischen Patientenakte konnte die intersektorale Zusammenarbeit erheblich verbessert werden. Der unmittelbare Informationsaustausch zwischen ambulant und stationär tätigen Ärzten sowie der Fallmanagerin ermöglichte eine optimale poststationäre Patientenversorgung.“

 

 Menschen, die mit der eliPfad-Versorgung behandelt wurden, heben ebenfalls die Vorteile hervor: „Als ich von eliPfad erfahren habe, war ich sofort sehr angetan. Weil ich glaube, dass es genau das ist, was fehlt: Der Austausch der Ärzte untereinander. Der ist superwichtig. Man merkt es allein an den Medikationsplänen. Die haben Zugriff auf einen zentralen Server, können da reinschauen. Und wenn etwas geändert wird, sehen das sofort alle“, so ein Patient, der die neue Versorgung selbst erhalten hat.

 

Die Vorteile der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit für Patientinnen und Patienten werden auch in diesem Video beschrieben: https://youtu.be/wA1G0qQ2O-0

 

Unterstützung für Haus- und Facharztpraxen 

Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte profitieren durch eliPfad von mehreren Unterstützungsmaßnahmen:

  • Das gesamte Behandlungsteam wird vernetzt: Niedergelassene arbeiten Hand in Hand mit interdisziplinären Teams zusammen, also Klinikärztinnen und -ärzten sowie Fachpersonal aus der Apotheke und Physiotherapie. So werden der ambulante und stationäre Sektor verbunden. 
  • Personalisierte Behandlungspläne werden gemeinsam in Fallkonferenzen (eliBoards) entwickelt, an denen sowohl niedergelassene als auch stationäre Ärztinnen und Ärzte teilnehmen.
  • Fallmanagerinnen und -manager unterstützen als Bindeglied zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Sie informieren bei Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Behandelten frühzeitig die beteiligten Ärztinnen und Ärzte.
  • Die sektorenübergreifende Kommunikation erfolgt durch eine einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakte (e-ePA), in der beispielsweise der Entlassbrief, der aktuelle Medikationsplan und die Vitalparameter für das Behandlungsteam jederzeit einsehbar sind.

 

 „Die Vitalparameter der Patientin waren stets übersichtlich und mit wenigen Klicks einsehbar. Der Statusbericht war übersichtlich und aktuelle Probleme wurden zügig ersichtlich. Das Hochladen von Dokumenten gelang ebenfalls reibungslos. Ich halte eliPfad für einen sinnvollen und richtigen Schritt in die Richtung einer gemeinsamen Betreuung von Patienten durch den ambulanten und stationären
Sektor“, so Dr. med. M. Meyer-Delpho, Facharzt für Innere Medizin/Nephrologie im Dialysezentrum Siegburg (Praxis für Nieren- und Hochdruckerkrankungen Siegburg Eitorf).

 

Patientinnen und Patienten im Fokus

Ältere Menschen und ihre Angehörigen werden nach einem Klinikaufenthalt zuhause digital unterstützt mit dem sogenannten Smarten Assistenten, der individuell und alltagsnah Hilfestellung gibt:

  • Selbstwirksamkeit: Vitalwerte wie der Blutdruck, das Gewicht und andere Werte werden regelmäßig gemessen und automatisch an die e-ePA geschickt. Praktische Tipps motivieren zu Bewegung und gesunder Ernährung.
  • Übungen für zuhause: Physiotherapeutinnen und -therapeuten der Kliniken stellen individuell Übungsvideos zusammen, die den Bedürfnissen und Anforderungen der Patientinnen und Patienten entsprechen.
  • Medikationsüberblick: der aktuelle Medikationsplan mit den Verordnungen aller behandelnden Ärztinnen und Ärzte hilft, Klarheit zu schaffen, Unsicherheit zu verringern und Medikamente wie verschrieben einzunehmen.

 

Eine Patientin sagt über eliPfad: „Das Wichtigste ist die Betreuung nach dem Krankenhaus. Diese Betreuung habe ich optimal erlebt durch eliPfad, durch die Fallmanagerin und durch die Geräte, die man mir zu Verfügung gestellt hat. Ich konnte meine Werte selbst messen und dann auch stolz sein: Heute ist der Blutdruck so, morgen so. Ich stellte fest, dass ich mobiler wurde. Mir wurde bewusst: Ich helfe mir selbst.“

 

Innovationsprojekt für bessere Versorgung älterer, multimorbider Menschen 

Das Projekt eliPfad wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Ziel ist es, die ambulante und stationäre Versorgung besser zu verknüpfen. Durch mehr Kommunikation von Ärztinnen und Ärzten aus Klinik und Praxis sollen Menschen mit mehreren chronischen Erkrankungen ab 55 Jahren seltener akut rehospitalisiert werden müssen. Aktuell haben fast 400 Patientinnen und Patienten an sechs eliPfad-Zentren in NRW teilgenommen:

  • Uniklinik Köln
  • Klinikum Dortmund gGmbH
  • Herz-Jesu-Krankenhaus Münster-Hiltrup
  • St. Franziskus-Hospital Münster
  • Uniklinik Marien Hospital Herne (RUB)
  • Uniklinik RWTH Aachen

 

Weitere Informationen auf www.elipfad.de.